19 Dr.F.W.R.Zimmermann: Die geschichtl. Entwick. u. d. volksw. Bedeut. d. Fabr. 
talien, welehe von den rasch emporkommenden Industrien selbst er- 
zeugt wurden — obwohl auch diese in verhältnismäßig kurzen Fristen 
ganz bedeutende Summen ausmachen konnten —, sondern in einem 
hohen Grade auch um Kapitalien, welche von außen zugeführt 
wurden, wofür wiederum die einzelnen Rechtsformen für Gesell- 
schaftsunternehmungen usw., welche sich den Zeitverhältnissen 
entsprechend und sich denselben anfügend in vervollkommneter Weise 
ausbildeten , die leichtere Möglichkeit gaben, 
Alle diese einzelnen Momente kommen naturgemäß in ihrer 
Wirkung zeitlich sowohl als auch dem Stärkegrade nach verschieden 
zur Geltung. Als eine bei allen übereinstimmend sich zeigende Kr- 
scheinung wird man es hauptsächlich aber zu verzeichnen haben, daß 
in der ersten Hälfte des Jahrhunderts sich die sämtlichen Momente 
noch mehr in der Vorbereitung und in der Anfangsentwickelung, 
die aber bereits den Kern zu dem späteren raschen und gewaltigen 
Aufschwung bildete, befanden. Gerade hierdurch charakterisiert 
sich dieser erste Zeitabschnitt und deshalb haben wir ihn auch 
oben danach bezeichnet. Die unmittelbare Wirkung, sofern sie 
sich in dem Entstehen und in der Erweiterung der Fabrikbetriebe 
äußert, konnte dementsprechend noch keine besonders scharf vor- 
tretende und bedeutende sein, um so mehr als hierbei der Ge- 
samteinfluB aller jener einzelnen Momente in mehr oder weniger 
fester Vereinigung maßgebend sein muß. Immerhin macht sich 
doch auch bereits in dieser Periode ein regeres Aufstreben der 
Fabrikbetriebe nach verschiedenen Richtungen hin bemerkbar. 
Jetzt ist es England, welches in einer beachtenswerten Weise 
vorangeht, aber in nicht zu weitem Abstande folgen dann Deutsch- 
land und Frankreich nach, wie sich die Bewegung in bald stärkerem 
bald geringerem Grade auch auf die übrigen Kulturstaaten ausdehnt. 
Was die einzelnen dadurch in Mitleidenschaft gezogenen Industrie- 
zweige anlangt, so kommen namentlich zunächst diejenigen in 
Betracht, bei denen wir schon im vorigen Zeitabschnitt den Fabrik- 
betrieb auftreten sahen. Dieser ältere Fabrikbetrieb erweitert sich 
jetzt aber mehr und gestaltet sich vollkommener nach den charakte- 
ristischen Eigenheiten der Fabrik als solcher aus, so daB die Bezeich- 
nung als Handwerk im groBen jetzt nicht mehr anwendbar erscheint. 
Demnächst greift aber die Entwickelung der Fabriken auch in dieser 
Periode schon auf andere Industrien über, welche früher noch aus- 
schließlich dem Handwerk oder der Hausindustrie angehörten. Fabrik-, 
betriebe, in denen sich auch der GroBbetrieb schon schärfer abhebt 
finden wir jetzt beispielsweise in folgenden Industriezweigen: im Berg- 
bau, Hiitten- und Salinenwesen, in der Porzellan- und Glasherstellung, 
in der Maschinenanfertigung und ErzgieBerei, in der Farbenbereitung, 
in der chemischen Industrie, in der Industrie der Leuchtstoffe usw, 
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