Full text: Betrieb von Fabriken

     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
388  R.Stegemann: Betriebseinrichtungen für die Wohlfahrt der Arbeiter. 
Personen, für den Aufenthalt in der Fabrik, für die Verbilligung und Er- 
leichterung des Lebensunterhaltes, für Erholung, Unterhaltung und Fort- 
bildung, für Krankheit und Rekonvaleszenz, für Not, Sorge und Bedráng- 
nis. Ja die Fürsorge greift oft noch über die unmittelbar Beteiligten, 
die Arbeitstätigen selbst, hinaus und zieht auch deren Angehórige in 
ihren Bereich. Nach Albrecht (s.u. S. 394) sind es neben der Fürsorge 
für die Schaffung von Familienwohnungen und Unterkunfisráumen für 
unverheiratete Arbeiter namentlich die Einrichtungen zur Erleichterung 
der Beschaffung der wichtigsten Lebensbedürfnisse, ferner die die ge- 
setzliche Arbeiterfürsorge ergünzenden Kasseneinrichtungen, denen wir 
in der Fabrikwohlfahrtspflege am häufigsten begegnen. Daran schließen 
sich die Einrichtungen, die der Sorge um das Wohlergehen und die 
Erziehung des heranwachsenden Geschlechts gelten, sowie die Be- 
strebungen, den Invaliden der Arbeit ihren Lebensabend zu verschönen. 
In letzter Linie stehen dann die Veranstaltungen, welche die höheren 
Bedürfnisse der Arbeiter zu befriedigen trachten. 
Die Abstufung der zahlreichen Fabriken in der Betätigung der 
Wohlfahrtspflege ist sehr bedeutend. Der Prozentsatz derjenigen 
Fabriken, welche Wohlfahrtseinrichtungen irgendwelcher Art für 
ihre Arbeiter überhaupt nicht getroffen haben, ist sehr erheblich. 
Von den Fabriken, welche solche Einrichtungen haben, beschränkt 
sich die Mehrzahl nur auf Einzelheiten. Man ist leicht geneigt, sich in 
dem Umfange, welchen der Gedanke der Wohlfahrtseinrichtungen bei 
unseren Fabriken erreicht hat, zu täuschen, weil über bestehende Muster- 
stätten auf diesem Gebiete so oft und so viel Rühmens gemacht wird. 
Das sind aber im großen und ganzen immer dieselben Betriebe, deren be- 
rechtigtes Verdienst bei vielen Gelegenheiten zur Nacheiferung vor- 
geführt wird. Übrigens ist die Bezeichnung Musterstátte nicht wort- 
lich zu nehmen. Eine ideale Musterstätte für Wohlfahrtseinrichtungen, 
in der sich etwa sümtliche wesentliche Einrichtungen mustergültig 
vereinigt fánden, gibt es in Deutschland und auch wohl im Auslande 
nicht. Unter dieser Bezeichnung sind vielmehr nur solche Fabriken 
zu verstehen, bei denen sich verhältnismäßig viele Einrichtungen zu 
Nutz und Frommen der Arbeiter vorfinden. 
Einige der bekanntesten und verdientesten Typen lassen wir 
hierunter folgen. 
1. Gußstahlfabrik Friedr. Krupp A. G. in Essen. 
a) Arbeiter- und Beamtenwohnungen, e) Schrebergärten und Gärtnerei, 
b) Invalidenwohnungen und Pfründner-| f) Konsumanstalt mit 60 Verkaufs- 
häuser, stellen, 
c) Hauserwerbsdarlehen, g) Bäckereien, Schlächtereien und an- 
d) Abgabe von Baustellen an Be- dere dem Konsum dienende An- 
amte, stalten,
	        
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