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B. Besonderer Teil. V. Erleichterung des Lebensunterhaltes. 425
aus Silber hergestellt und in den Feldern mit grünem Email ausgefüllt. Es ist
an der Uhrkette zu tragen und trägt auf der Ansichtseite die Inschrift: „Für
10jährige treue Mitarbeit“ sowie in Silber die Buchstaben H.F., auf der Rück-
seite die silberne Ziffer 10. Für die Beamten und Arbeiter, die das Fest einer
25jährigen Fabrikmitgliedschaft begehen, wird dasselbe Kreuz in größerer Form
und in Gold hergestellt. Bei diesem sind die äußeren Felder des Kreuzes eben-
falls mit grünem Email ausgefüllt. Die Buchstaben H. F. sind in Gold aus-
geführt. Das Mittelfeld wird jedoch in weißem Email hergestellt und trägt auf
der Ansicht und Rückseite die Worte: „Für 25jährige treue Mitarbeit‘ und die
Ziffer 25 in Gold auf Weiß.
Stirbt ein Fabrikmitglied, dem das Fabrikkreuz verliehen worden ist, so
wird der Familie gegen Rückgabe des silbernen Kreuzes auf ihren Antrag ein
Betrag von 100.4, gegen Rückgabe des goldenen Kreuzes ein Betrag von 300 M
ausgezahlt.
Die Firma Gebr. Arndt in Quedlinburg vereinigt die mindestens zehn Jahre
in ihren Diensten stehenden anteilberechtigten Mitglieder ihrer Arbeiterstiftung
jährlich im Februar nach Schluß der Generalversammlung zu einem gemeinsamen
Stiftungsessen. Die Mitgliedschaft der Arbeiterstiftung wird durch Überreichung
eines geschmackvoll ausgeführten Diploms mit der Devise „Treue gegen Treue‘
ausgesprochen.
Bei der Firma Hermann Wuppermann, Pinneberg, erhalten nach 25jähriger
ununterbrochener Arbeit die Minner 400 .#, die Frauen 200 #.
Villeroy & Boch, Mettlach, gewähren ihren Arbeitern nach 10 Jahren
und den Arbeiterinnen schon nach 6 Jahren, falls sie heiraten, eine mit den Jahren
steigende Prämie. Nach 25jähriger ununterbrochener Tätigkeit bei der Firma
erhalten die Jubilare außer einem Geldgeschenk von 50.4 eine silberne Denk-
münze und ein künstlerisch ausgestattetes Ehrendiplom; nach 50 Jahren außer
dem Diplom eine goldene Denkmünze und ein Geldgeschenk von 200 #, außer-
dem wird für den Jubilar noch eine Fabrikfestlichkeit veranstaltet. — Im
Jahre 1900 waren 1002 Arbeiter 25 Jahre lang und 13 50 Jahre ununterbrochen
bei der Firma tätig gewesen.
V. Erleichterung des Lebensunterhaltes.
(Fabrikkonsumanstalten.)
Die Fabrikkonsumanstalt ist im Grunde nur eine erweiterte
Kantine. Wie die Kantine dazu dient, den Arbeiter während der
Arbeitszeit mit guten Eßwaren zu versehen, ist es Aufgabe der
Konsumanstalt, für ihn und seine Familie überhaupt die Beschaffung
der Nahrungsmittel in guter Qualität und auch zu etwas billigerem
Preise als dem ortsüblichen zu übernehmen. In ihrer weiteren Aus-
dehnung sorgt sie dann auch für die Beschaffung sonstiger Gebrauchs-
gegenstände, z. B. Manufaktur- und Schuhwaren, Porzellan und Glas,
Eisenwaren und Haushaltungsgegenstände, Schulbücher, Schreib-
materialien, Feuerungsmaterial usw.
Neben der Beschaffung besserer und billigerer Ware hat die
Konsumanstalt noch die zweite, mehr erziehliche Aufgabe, die Arbeiter
an den Bareinkauf zu gewöhnen und sie vor den Schädigungen des
Borgsystemes zu bewahren. — Wo der ansässige Kleinhandel seine