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Einleitung. 43
sie wird aber ein ganz anderes Gepräge erhalten und uns durchaus
verständlich werden, sobald man sich die in dem „Land der un-
begrenzten Möglichkeiten“ obwaltenden Verhältnisse etwas näher be-
trachtet und die Ursachen, welche zum Erfolg der amerikanischen
Industrie geführt haben, zu ergründen und richtig zu würdigen sich
bemüht; man wird dabei überraschend schnell zu der Erkenntnis
kommen, daß ohne Anwendung von Maschinenarbeit, wo immer zum
Ersatz von Handarbeit nur möglich, ohne Spezialeinrichtungen und
Spezialwerkzeuge zwecks Vereinfachung der Fabrikationsmethoden,
ohne Durchführung der Arbeitsteilung, und, im direkten Zusammen-
hang damit, ohne Organisation bis ins kleinste die Erfolge der
amerikanischen Industrie gar nicht denkbar gewesen wären.
Man wird sich beim eingehenden Studium amerikanischer Ver-
hältnisse unmöglich darüber hinwegtäuschen können, daß der Erfolg
der amerikanischen Industrie nicht zum mindesten auf ihre in allen
Abteilungen zur Anwendung kommende „systematische Organisation“
zurückzuführen ist, die in allem, was Industrie heißt, ganz besonders
zu pflegen der amerikanische Industrielle geradezu gezwungen War,
weil Arbeitskräfte in Amerika, einerlei in welchem Industriezweige,
sehr kostspielig waren und auf lange Zeit noch bleiben werden und
deshalb, wo immer nur móglich, durch Maschinenarbeit und die dabei
in Anwendung kommenden maschinellen Einrichtungen aller Art,
zwecks Vermeidung teuerer Handarbeit, einerseits, sowie im direkten
Zusammenhang damit durch ,systematische Organisation^ anderseits
notgedrungen vermieden bzw. ersetzb werden mubten und noch heute
ersetzt werden müssen.
Infolgedessen ist der Amerikaner sozusagen Organisator von
Beruf, und es kann dem, der sich für industrielle Organisation
interessiert, nicht genug empfohlen werden, sich mit amerikanischen
Arbeitsmethoden vertraut zu machen; sind dieselben auch, weil auf
amerikanische und deshalb vielfach auf außergewöhnliche Verhältnisse
zugeschnitten, nicht ohne weiteres auf europäische Verhältnisse über-
tragbar, so sind sie doch unter allen Umständen außerordentlich lehr-
reich, da sie uns einmal viele sehr wertvolle Fingerzeige geben für
die Organisation, wie solche auch europäische Verhältnisse erfordern
und denselben unbedingt zum Vorteil gereichen würden, uns anderseits
aber überzeugend lehren, daß „systematische Organisation“ ein für
jedes industrielle Unternehmen unbedingt erforderliches Betriebskapital
darstellt, ohne welches ein industrieller Betrieb, wenn derselbe dauernd
von finanziellem Erfolg begleitet sein soll, gar nicht denkbar ist.
Schreiber dieses hat bei seiner letzten Anwesenheit in den Ver-
einigten Staaten im Jahre 1903 seine ganze freie Zeit dem Studium
amerikanischer Organisationen und Arbeitsmethoden, wie solche in
amerikanischen Werken von Ruf und Namen zur Anwendung kommen,