Full text: Betrieb von Fabriken

  
68 A. Johanning: Die Organisation des Betriebes. 
preis von / 55.— läBt aber einen UberschuB von nahezu 100%, auf 
den Tagelohn, und so viel wird kaum ein Werk gewähren kônnen, 
wenn es konkurrenzfähig bleiben will. 
Es ist deshalb, um Arbeitgeber sowie Arbeitnehmer gerecht zu 
werden, Pflicht des mit Kontrolle der Akkordzettel und Führung der 
Akkord-Preisverzeichnisse betrauten Beamten des Kalkulationsbureaus, 
die nach jeder abgerechneten Lohnperiode ihm als erledigt zu- 
gehenden Akkordzettel genau zu prüfen und die Reduzierung der 
etwa zu hoch bemessenen, sowie die Erhöhung der etwa zu niedrig 
angesetzten Akkordpreise mit dem Betriebsingenieur und Meister zu 
beraten, um in Zukunft beiden Teilen gerecht zu werden. 
Es werden sich auf diese Weise nach und nach Akkordpreise 
ergeben, bei denen Arbeitgeber sowie Arbeitnehmer ihre Rechnung 
finden und wobei die Akkordpreise naturgemáb um so niedriger an- 
gesetzt werden können, je besser ein Werk mit neuesten Werkzeugen, 
Werkzeugmaschinen und mit maschinellen Einrichtungen neuester, 
vollkommenster Art ausgestattet ist und damit auch den Arbeiter 
leistungsfähiger gestaltet. Mit anderen Worten: „Je besser ein Werk 
den neuesten Erfahrungen entsprechend mit modernen maschinellen 
Einrichtungen ausgestattet ist, um so rentabler wird der Betrieb 
sein, was in. Erzielung billiger Herstellungskosten einerseits, sowie 
in der Erreichung genauer Arbeit und damit in der Herstellung 
eines guten Fabrikates anderseits vorteilhaft zum Ausdruck kommen 
wird. 
Soll das Akkordwesen einem industriellen Werk zum Segen ge- 
reichen, so muß dasselbe sowohl im Interesse des Werkes wie auch 
in dem seiner Arbeiter mit vieler Überlegung und Weitblick gehand- 
habt werden, d. h. man darf sich durchaus nicht von der grundfalschen 
Ansicht leiten lassen, daß ein fortgesetztes, schrankenloses Herabsetzen 
der Akkordsätze angesichts der von den Arbeitern erzielten Akkord- 
überschüsse etwa zum Vorteil gereiche, noch viel weniger sich damit 
begnügen, nur die größten Akkordüberschüsse und damit die Leistungen 
der besten Akkordarbeiter zu verfolgen und in den Akkord-Preis- 
verzeichnissen festzustellen; im Gegenteil sollen in denselben die ver- 
schiedenen Resultate der gleichen Akkordsütze für gleiche Arbeits- 
leistungen, von verschiedenen Arbeitern ausgeführt, unter sich möglichst 
alphabetisch geordnet übersichtlich festgelegt werden, damit auf diese 
Weise Meister, leitende Ingenieure und Direktion ein untrügliches 
Urteil über die Leistungsfähigkeit der verschiedenen Arbeiter, d. h. 
über deren individuelle Fähigkeiten erhalten und gestützt hierauf bei 
Vergebung von Akkordarbeiten die jeweiligen individuellen Fähigkeiten 
der Arbeiter gebührend berücksichtigen. Das Beschäftigen der Arbeiter 
nach ihren persönlichen Veranlagungen ist eine der wichtigsten Auf- 
gaben der Meister. 
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