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rund geschmolzen werden, nachdem zuvor das beiderseits
über die Achse hinausstehende Stück mit einem Messer
weggeschnitten wurde.
d) Die Druckfarben.
Die für den Lichtdruck angewendeten Farben müssen
in der Consistenz fester sein, als die beim Steindruck
verwendeten !); weiter sollen nur gute, ausgiebige Farben
genommen werden, um einen kräftigen, gut wirkenden Ab-
druck mit wenig Farbe an den Walzen erzielen zu können.
Diese erlördes lichen Druckfarben werden in eigenen
Farbfabriken auf diese Weise erzeugt, dass die Farbstoffe
mit feinem Leinölfirniss zwischen heissen Cylindern bis
zu einer grossen Feinheit und entsprechenden Consistenz
gerieben werden; seitdem die Farbfabriken sich so hoch
leistungsfähig gestaltet haben, wird diese Arbeit nur aus-
nahmsweise, z. B. bei ganz geringem, seltenem Bedarf
irgend einer theuren Farbe, in den Track: Anstalten selbst
vorgenommen.
Zu bemerken' ist, dass sich nicht jeder beliebige
Farbstoff für den Tüchtdruek verwenden lässt, selbst wenn
derselbe bei einer anderen Dr ucktechnik, z. B. dem Stein-
druck, ganz gute Verwendung finden kann.
Einige Lacksorten, besonders manche Carminlacke,
behalten eine gewisse Löslichkeit im Wasser, ode
dieselben gut mit Firniss verrieben sind; bei Verwendung
solcher Farben färbt sich nach und nach die feuchte
Lichtdruckschichte so vollständig, dass eine Beurtheilung
der aufgetragenen Platte ungemein erschwert ist und für
den Mindergeübten überhaupt nicht möglich wird.
Die Leistungsfähtgkeit der Lichtdruckplatten wird
auch durch den Säuregehalt mancher Druckfarben be-
1) Die Farbe muss so fest sein, dass man dieselbe mit einem
Farbmesser auf den Farbstein oder der Walze nur mit Mühe einiger-
massen vertheilen kann.
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