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Im Allgemeinen wird das Auftragen von Farbe so
vorgenomm en, dass zuerst mit gewisser Kr aftanstrei ngung
die Farbe in des seichte Relief des Bildes hineingedruckt
wird und dann noch 5 bis 6 6 Male, ohne Niederdrücken,
die Walze über das Bild gerollt wird, um die Farbe in
den Tónen auszugleichen, und die rubo und um den
auch über den Weissen lagernden leichten Farbton mit
den Walzen wieder wegnehmen zu kónnen.
Das Auftragen wird immer mit w enig Farbe an
beiden Walzen begonnen und nur dann etwas mehr Farbe
verwendet, wenn das Bild nicht entsprechend kräftig zu
erhalten ist; hieran sei gleich bemerkt, dass die meisten
Platten erst nach zwei bis vier Abzügen, sogen. Vor-
drucken, erst die Farbe richtig annehmen. So lange die
Schichte noch etwas viel Feuchtung an der Oberfläche
hat, welche durch die Vordrucke entfernt wird, nehmen
die tiefsten Schatten und die feinen Töne sehr wenig
Farbe an und der Abdruck kommt leer und ohne ge-
nügende Kraft von der Presse.
Durch tiefe Reliefs, von‘ dicker Schichte und krif-
tigem Copirgrad herrührend, ist das Farbeauftragen er-
Schwert und geben solche Platten selbst unter der ge-
übtesten Hand nur unvollkommene, kórnige Abdrücke;
die schüne, sammetartige Tiefe an den Drucken ist nicht
erreichbar.
Von dem Copirgrade der Platte abhängig muss die
Consistenz der Druckfarbe gerichtet wer den; kräftige
Platten erfordern eine feste, schwache Platten eine dün-
nere, firnisshaltigere Farbe. Eine richtig copirte Platte
muss die feste Druckfarbe!) nach einigen Vordrucken
willig und voll in allen Tönen annehmen; wird langsam
und unter kräftigerem Niederhalten der Walzen aufge-
1) Die käufliche, gerieben in Blechbüchsen erhältliche Farbe,
mit ungefähr 3 —5 Pros. leichtem Steindruckfirniss gut gerieben.
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