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wird dieselbe hart und abgerissen; ein Plattenwechseln
wird dadurch zur Nothwendigkeit.
Solche »ausgearbeitete«, von der Presse ausgelegte,
oder wenn während des Druckens (durch Wassertropfen)
dunkel druckende Flecken im Bilde entstanden sind, oder
auch zu lange gefeuchtete Platten, können oftmals wieder
leistungsfähig gestaltet werden !J, wenn dieselben von
Farbe und Fett sorgfältig gereinigt, durch 1— 2 Stunden
ausgewassert, getrocknet und auch sonst wie neu copirte
Platten behandelt werden.
Ist bei einer im Drucke sich befindlichen Platte ein
Ueberwischen, doch auch gleichzeitig ein partielles Nach-
feuchten nóthig, z. B. eine Stelle in der Kraft zu dunkel
geworden so wird diese Stelle allein mit einem Stückchen
Tuch von der Farbe befreit, wührend das ganze Bild
aufgetragen bleibt; bei dem nun folgenden Ueberwischen
werden diese Stellen und das ganze Bild in den Lichtern
aufgehellt.
Je nach Erforderniss kann auch mit der Feuchtung
der krüftigen Partie begonnen werden, allenfalls. kann
1) A. Albert, Photogr. Correspondenz 1887, 8. 389: , Von einer
Arbeit im Bildformate 40X50 em wurden von einer Druckplatte
3250 Drucke hergestellt und war die Platte nur durch Zerkratzen der
Sehiehte unbrauehbar geworden; die letzten Abdrücke konnten ganz
gut den Vergleich mit den ersten bestehen. Bei einer anderen Arbeit
(Bildformat 35 X 47 em), mit ausgedecktem Grunde. gab die Platte
durch zu langes Feuchten keine schônen Abzüge; ich wüsserte dieselbe
noehmals aus und wurde davon die ganze Auflage von 1900 Drueken
angefertigt." Teh will nun noch einen dritten interessanteren Fall
anführen: Von einer Druckplatte (Bildgrósse 483553 em) wurden in
Intervallen von 8—14 Tagen in kleineren Partien (durch Nach-
bestellungen) 2000 Abzüge hergestellt, so zwar, dass die Herstellung
dieser Anzahl mit den Unterbrechungen sich über einen Zeitraum
von drei Monaten erstreckte. In diesem Falle hatte die Leistungs-
fähigkeit der Druckplatte ganz besonderen Werth, weil das Negativ
verdorben und keine Ersatzdruckplatte vorhanden war.