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Das hierfür geeignetste Papier ist das Kreidepapier
(auch Chromo-, Matt-Glacé-, Baryt- oder gestrichenes
Papier benannt), welches verschieden gefärht in den
Handel gebracht wird. Dasselbe besitzt, infolge der daran
befindlichen Kreideschichte, die dem Lichtdrucker un-
angenehme, den Betrieb oftmals sehr stôrende Eigenschaft,
die in der Gelatineschichte enthaltene F euchtung auf-
zusaugen, so dass ein oftmaliges Nachfeuchten der Platte
erfolgen muss.
Um diese Stórungen zu vermeiden, welche beim
Schnellpressen-Druck besonders nachtheilig erscheinen,
kann das Papier in ganzen Bogen mit einer dünnen
Schichte von reinem, mittelstrengem Steindruckfirniss be-
druckt werden; dieser Firniss sinkt sehr schnell in die
Kreideschichte, und kann das Papier, auf das erforder-
liche Format zerschnitten, nach Verlauf von ungefähr
zwei Stunden anstandslos bedruckt werden. Weiter ist
durch diesen Firnisston eine Dehnung des Papieres auf-
gehoben, was für den Farbendruck wichtig ist.
Die auf gefirnisstem Papier hergestellten Abdrücke
erhalten aber nach einiger Zeit einen leicht gelblichen, bei
stürkerer Firnissschichte einen brüunlichen Ton, welcher
bei vielen Arbeiten nicht im Geringsten stórend wirkt
manchmal vermieden bleiben soll.
)
Einestheils um diesen Ton vermeiden zu kónnen,
theils auch um die Arbeit des Firnissdruckes zu um-
gehen, trachtet man durch Verwendung eines erprobt
guten Papieres und durch günstige Verhältnisse im Ar-
beitsraume!) die Schwierigkeiten des Kreidedruckes zu
bewältigen, was beim Schnellpressen -Druck gut gelingt.
Auf der Handpresse ist der Druck auf Kreidepapier
bedeutend schwieriger auszuführen, wie am gewöhnlichen
Papier, besonders bei grösseren Bildformaten. Das Papier
1) Siehe Tabelle I, S. 86 und 87.
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