Full text: Der Lichtdruck an der Hand- und Schnellpresse sammt allen Nebenarbeiten

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
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erwähnten Chromsalz. Talbot machte die Wahrnehmung, 
dass Chromatgelatine oder Leim an den belichteten Stellen 
sowohl in warmem als kaltem Wasser die Löslichkeit ver- 
liert. Talbot verstand diese Wahrnehmung zu verwerthen, 
indem er dieselbe für den Pigmentdruck und zur Her- 
stellung geätzter Kupferplatten benutzte. 
A. Poitevin, ein französischer Chemiker, arbeitete 
auf Grund dieser wichtigen Entdeckung weiter und ge- 
langte zu dem Resultate, dass die unter einem Bilde be- 
lichtete Chromatgelatine trotz langen Auswässerns an den 
belichteten Theilen fette Druckfarbe annimmt und sich 
dieselbe auch auf Papier wieder übertragen lässt, dass 
man also Abdrücke von dem copirten Bilde erzeugen 
kann. 
Damit war der Grund für den Lichtdruck gelegt. 
Im Jahre 1867 errichtete Josef Albert in München 
mit enormen Geldopfern die erste Lichtdruckerei und be- 
nutzte Glasplatten als Träger der Chromatgelatine, wie 
solche jetzt noch immer und nahezu allgemein verwendet 
werden. 
Schon im Jahre 1868 konnte man die ersten Resultate 
des eigentlichen Lichtdruckes von Albert auf der Pariser 
Weltausstellung bewundern und erregten diese Drucke 
eine solche Sensation, dass das Preisgericht eigens für 
Albert eine goldene Medaille prägen liess. 
Als dann Gemoser (Ohm & Grossmann) in Berlin 
sich bereit erklärte, dieses Verfahren gegen Bezahlung 
Jedermann mitzutheilen, und Obernetter in München 
auch eine Lichtdruckerei gründete und in diesem Ver- 
fahren Unterricht ertheilte, ferner Prof. Husnik in Prag 
seine werthvollen Erfahrungen und erzielten Verbesse- 
rungen auf diesem Gebiete publicirte (im Jahre 1877 gab 
Husnik ein Lehrbuch über Lichtdruck heraus), gelangte 
die Kenntniss und Ausübung dieser Drucktechnik zu 
einer immer grösseren Verbreitung. 
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