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beim Trocknen im Ofen ab oder schält sich nach dem
Copiren beim Auswässern vom Glase weg. Tritt keiner
von diesen Fällen. ein, so wird sich die Gelatine
während des Druckens vom Glase weglösen, die Platte
»geht auf«.
Eine richtig hergestellte Prüparation darf nur unter
sehr krüftigem Abreiben entfernt werden können, mit
einem harten, scharfen Gegenstande kann die Schicht
leicht verletzt werden, daher sind solche Platten beim
Aufbewahren vor Verletzungen durch Zerkratzen zu
schützen.
Mittels Säuren oder scharfer Lauge (heisser Laugen-
steinlösung) kann die Wasserglasschichte zerstört und
leicht vom Glase entfernt werden.
Die ausgewässerten und wieder getrockneten Platten
halten sich, in einem trockenen Raume aufbewahrt, un-
begrenzt lange.
Richtig präparirte Platten zeigen im nichtgewässerten,
trockenen Zustande eine leicht milchige bläuliche Farbe
und nach dem Auswässern, ebenfalls in trockenem Zu-
stande, eine schön irisirende über die ganze Fläche mit
ungemein zartem Korn bedeckte Schicht. Da matt-
geschliffene Glasplatten die Vorpräparation schwer be-
merkbar machen, ist es jedem Mindergeübten zu empfehlen,
zur besseren Beobachtung seiner Arbeit, einige glatte
Platten mit »laufen« zu lassen. Ein bloss mit Wasser
verdünntes Wasserglas würde, bei sonst ganz richtigem
Arbeitsvorgang, keine gute Prüparation abgeben, es kann
das erwähnte Irisiren nicht bemerkbar werden, weil eine
Zerklüftung, Unterbrechung oder Kórnung der Schicht
beim Auswüssern nicht eintritt. Es muss ein im Wasser
lóslicher Bestandtheil (Gummi, Eiweiss oder dem Biere
entstammend) dem Wasserglas beigemengt sein, welcher
mit dem Wasserglas in ungemein feiner Vertheilung auf die
Glasplatte aufgetragen wird und trotz der Umschliessung