Full text: Technischer Führer durch die Reproduktions-Verfahren und deren Bezeichnungen

2 0 
Blaudruck — Blechdruck. 
Blaudruck (Cyanotypie), eine Lichtpause auf lichtempfindlichem 
» Cyanotyppapier “. 
Blechdruck, dient zur Herstellung verschiedener bedruckter 
Gegenstände auf Blech wie Plakate, Büchsen, Ofenschirme, Tassen usw. 
mit bildlichen Darstellungen, Firmen usw., und wird beinahe aus- 
schließlich mittels des Flachdruckes (s. d.) durchgeführt. Der B. 
kann erfolgen: 
I. Durch direkten Druck auf das Blech, indem flachliegende 
Weif- oder Zinkbleche vorerst mit einem dünnen Kremser- oder 
ZinkweiBanstrich (als Bindemittel etwas Glyzerin und Gelatine- 
lösung) oder Asphalt, oder durch Aufdruck mit einer lichten Druck- 
farbe grundiert werden, um ein gutes Abheben der Farbe beim 
Drucken zu erreichen. Andere hatten dasselbe angestrebt, indem 
sie die Bleche mit Schmirgel schliffen oder mittels Báder oder durch 
einen Sandstrahl mattierten. Bei jedem Blechdruck muB ein 
Trockenmittel den Druckfarben beigemengt werden, da dieselben 
nicht wie bei Papier einsaugen können. — Nach dem D.R.P. 
Nr. 59571 ab 9. April 1890 von Rudolf Bôttcher jr. in Leipzig 
werden die Blechtafeln mit Kopallack überzogen, auf die noch 
wenig klebrige Schicht eine Mischung von Spiritus, Pergamentweiß 
(Blanc fixe) und Glyzerin (2 Gewichtsteile Gelatine, 4 Teile Wasser, 
3 Teile Spiritus, 8 Teile Pergamentwei und 1 Gewichtsteil Glyzerin, 
s. 2, 1892 S. 22) ein- bis zweimal aufgetragen und getrocknet. 
Nach dem erfolgten Druck wird dünn lackiert und im Ofen ge- 
trocknet. — Nach E. Valette in Lyon (2, 1898 S. 168) werden 
die Tafeln mit einem Anstrich aus: Bleiweiß wird mit Politurlack 
gerieben und mit Terpentin bis zur Konsistenz des schwachen 
Firnisses verdünnt, versehen, im Wärmeofen bei 100 bis 110°C 
getrocknet, dann ein zweiter Anstrich mit Schneeweif, Firnis und 
Terpentin gegeben, bei 80° C getrocknet, mit einem weichen 
Lappen, Bimssteinmehl und Wasser mattiert, abgewaschen, getrocknet 
und mit einem Samttampon und Federweiß kräftig abgerieben. —- 
Gut geleimter Karton wird einigemal mit dem zu druckenden Stein 
bedruckt und nach jedesmaligem Druck mit Federweif abgerieben; 
auf einen solchen Karton wird jetzt ein Druck gemacht, der Stein 
aufgetragen, ein zweiter Karton aufgelegt, auf dessen Rückseite eine 
prüparierte Blechtafel (s. Vorschrift ,, Blechdruck“ IT) und auf diese 
den ersten bedruckten Karton. Beim Durchziehen erfolgt der Druck 
auf den ersten Karton und das Abziehen der Farbe des zweiten 
Kartons auf das Blech. Nach A. Valette in Lyon (2, 1898 S. 169). 
Nach jeder Farbe wird das Blech mit einem weichen Tampon und 
Reispuder abgerieben. — Der direkte Blechdruck bereitete vielfach
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.