Abschnitt I.
Preisunterschiede in der Maschinenindustrie.
Bei der Feststellung von Preisunterschieden in der Maschinen-
industrie ist man auf Erkundigung, auf Vergleich der Preis-
verzeichnisse der Firmen oder auf die öffentlichen Ausschreibungs-
ergebnisse angewiesen. Die Angaben in den gedruckten Preis-
verzeichnissen mancher Fabrikanten werden häufig geändert,
sind vielfach auf eine nochmalige Minderung für Provision oder
Rabatt (bis zu 60 %!) berechnet und deshalb zur Ermittelung
tatsächlicher Verkaufspreise kaum zu verwenden. Hingegen
werden bei den Submissionsofferten meistens die äußersten Preise
eingesetzt. Außerdem ist bei Verdingungen einfacher Maschinen-
teile die Konstruktion, die Art und Größe des Verdingungs-
gegenstandes sehr genau vorgeschrieben, so daß wir ein ziemlich
sicheres Bild von den Forderungen der Submittenten erhalten,
Bei Maschinen und ganzen Anlagen darf durch die Möglich-
keit der verschiedenen Ausgestaltung der Konstruktion ein
Vergleich nicht so streng gezogen werden; man muß hierbei schon
von vornherein mit größeren Unterschieden in den Angeboten
rechnen. Aber auch hier sind die Hauptgrößen, wie Gewichte,
Leistung, Tourenzahl usw. der Maschinen vom Ausschreiber fest-
gesetzt. Dennoch kommen in den Angeboten außerordentlich große
Schwankungen vor, wie man sie nicht für möglich halten sollte.
Im Anhange befindet sich eine Sammlung von Submissions-
ergebnissen, von denen die wichtigsten auf der nächsten Seite
im Auszug wiedergegeben sind,
Über die bei den 44 dort angeführten Ausschreibungen vor-
kommenden maximalen Preisunterschiede (letzte Spalte
rechts) gibt folgende Übersicht Aufschluß.
Unterschied | 1-39 | 40-79 | 80-119 | 120-159 | 160-199 | 200-239 | 240-280 %
Vorkommen 3 19 13 4 3 1 1 mal
Am häufigsten findet man Preisunterschiede von 40—79 %,
aber nicht selten sind solche von 80—200 %. (Durchschnitt-
lich wurden bei jeder Verdingung 11 Angebote eingereicht.)
1
Haeder, Preisbildung.