.Kalkulation des Hobelns einer Platte. 
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Eine kürzlich von Fachleuten im Verein ‚Stahl und Eisen“ 
geführte Diskussion eines Vortrages über Gießereikalkulation 
zeigte die größten Meinungsverschiedenheiten‘. Die einschlägige 
Literatur hat volle Klarheit bis jetzt noch nicht gebracht? 
Das zum größten Teil syndizierte Roheisen wird fast überall 
zum selben Preise angeboten und nur von wenigen Außenseitern 
billiger geliefert. Auch bei den Metallen und Legierungen sind 
nur verhältnismäßig geringe Preisunterschiede zu verzeichnen, 
wie u.a. die Submissionsergebnisse erkennen lassen. (Vgl. Anhang.) 
“————— 
Gießereiroheisen . 
Hämatitroheisen 
Antimon . . .? 
Zinn... A 
Unterschied in 
den Angeboten 
bis 5% 
7% 
8% 
5,3% 
Zeit 
Sept. 1910 
nn 1910 
Nov. 1910 
„. 1910 
2. Wie erklären sich nun die großen Preisunterschiede für das 
Hobeln der Platte, zumal die Art des Hobelns vorgeschrieben 
war? (Zuerst Abnahme eines Schruppspanes, dann Umspannung 
der Platte zur Beseitigung etwaiger Spannungen, Abnahme eines 
feineren Spanes und schließlich des Schlichtspanes.) 
Bei der Veranschlagung des Preises für das Hobeln der Platte 
hat der Fabrikant vor allem die Höhe der zu zahlenden Löhne, die 
Fabrikationsunkosten und den Gewinnzuschlag zu berücksichtigen. 
Zunächst kann nun ein Fehler durch zu geringe oder zu hohe 
Einschätzung der für das Hobeln zu bezahlenden Löhne ent- 
stehen, dann aber durch falsche Berechnung der Unkosten. Trifft 
beides zusammen, ’so entstehen die zum Teil ganz abnormen 
Preise. Nehmen wir vorläufig an, die Löhne für das Hobeln seien 
bei allen Firmen gleich hoch angesetzt (10 M.), und versuchen wir 
an Hand der gebräuchlichsten Kalkulationsmethoden, in An- 
wendung auf ein und dieselbe Fabrik, die Preisunterschiede 
wenigstens zum Teil zu erklären. 
Gebräuchlich ist: 
Verteilung der Unkosten 
1. auf die Gewichte, 
2. „ mn Arbeitslöhne der ganzen Fabrik, 
3 n „. einzelnen Werkstätten, 
4. „ „Arbeitszeit nach jährlichem Durchschnitt, 
8: 2 n der einzelnen Arbeitsplätze, 
1 Stahl und Eisen 1911, Heft 8. 
2 Messerschmitt, Die Kalkulation in der Gießereij Winkler, 
Die kaufmännische Verwaltung einer Eisengießerei, Berlin 1906. E. Leber, 
Die Frage der Selbstkostenberechnung von Gußstücken. Düsseldorf 1910.