Beispiel einer öffentlichen Ausschreibung.
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besonderer Grund zur Abweichung von der Regel vorliegt, entzieht sich
unserer Kenntnis. Sicher ist aber, daß die verlangten Maschinen keine
außergewöhnlichen sind und von vielen unserer Mitglieder geliefert
werden können.
Auch möchten wir nicht unterlassen, ergebenst zu bemerken, daß
wir vorkommendenfalls es uns angelegen sein lassen, die Hersteller von
Besonderheiten ausfindig zu machen, wenn wir darum angegangen
werden. So ist es kürzlich mit einer Anfrage geschehen, die die König-
liche Eisenbahnwerkstätte in Limburg an der Lahn wegen einer doppelten
Radreifenabschnittmaschine an uns richtete. Wir konnten ihr darauf
drei leistungsfähige Firmen namhaft machen, mit deren einer sie vor-
aussichtlich wird zurecht gekommen sein.‘““
Abschnitt VII.
Öffentliche Submission.
l. Ausschreibung.
Die Beteiligung an der öffentlichen Verdingung ist unbe-
schränkt. Der Ausschreiber (Verdinger) läßt nach Genehmigung
der zu vergebenden Arbeit von seiten der zuständigen Be-
hörde eine genaue Aufstellung der einzelnen Lieferungen und
häufig auch einen Voranschlag anfertigen. Die Arbeit oder
Lieferung wird hierauf im zuständigen Amtsblatt, im Zentral-
blatt für die Bauverwaltung oder auch im Reichsanzeiger ver-
öffentlicht. Die Ausschreibungen sind außerdem in besonderen
als Privatunternehmen erscheinenden Submissionsanzeigern zu
finden, in denen die Verdingungen auch ohne besonderen
Auftrag bekannt gegeben werden. Zu nennen sind: Der
Deutsche Submissionsanzeiger, Berlin, — Der Norddeutsche
Submissionsanzeiger, Hamburg, — Der Submissionsanzeiger,
Berlin, — Allgemeiner Submissionsanzeiger, Stuttgart, — Sub-
missionsanzeiger, Leipzig.
Beispiel einer Ausschreibung:
Verdingung. Für die neue Wagenwerkstatt bei Paderborn
(Nord) soll die Lieferung und Aufstellung einer Gleiswage von 7,50 Mtr
Brückenlänge und 40000 kg Wiegefähigkeit im Wettbewerb ver-
geben werden. Verschlossene Angebote sind an das Bureau hier,
Hermannstraße 24, einzureichen. _Verdingungsunterlagen können
daselbst eingesehen oder, solange der Vorrat reicht, gegen post- und
bestellgeldfreie Einsendung von 0,60 Mark bezogen werden. FEr-
öffnungstermin 12. September d.J., vormittags 11 Uhr. Zuschlags-
frist 14 Tage. Erfüllungsfrist 10 Wochen. Paderborn, 25. August
1910, Kel. Eisenbahn-Bauabteilung (M).