Full text: Photographisches Praktikum

Klappkamera. 
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ordentlich groß. In den folgenden Abbildungen (siehe die Tafeln) sind Bei- 
spiele gut gebauter Klappkameras mit einfachem, doppeltem oder 
dreifachem Bodenauszug, in rechteckiger oder quatratischer 
orm, in Hoch- oder Querstellung, dargestellt. Sie sind zur Verwen- 
ung von Platten, Planfilmen, Filmpacks oder Rollfilmen bestimmt. Das 
ehäuse ist aus Holz oder Leichtmetall, bei besseren Apparaten mit Leder 
überzogen. Der U-förmige Vorderteil trägt ein Doppelobjektiv mit Zentral- 
erschluß und ist in Führungsnuten des Laufbodens leicht verschiebbar. Die 
einere Einstellung geschieht durch einen Zahntrieb mit Knopf. Beim 
erausziehen des Balges schnappt der Objektivträger bei der Marke -o0 
Unendlich) ein, so daß der Hebel bzw. die Triebschraube für Naheinstel- 
ung nur noch wenig gedreht zu werden braucht. Zum Einstellen ohne Matt- 
cheibe befindet sich am Laufboden eine Entfernungsskala. Das 
bjektiv ist durch eine Spindeltriebschraube hoch und tief verstellbar, meist 
in gleicher Weise oder aus freier Hand auch nach der Seite (Hochver- 
stellung für Queraufnahmen). Klappkameras werden gewöhnlich im Hoc h- 
ormat gebaut, weil nur dann für làngere Brennweiten mit einem doppel- 
tem Auszug das Auslangen gefunden wird, während quer gebaute für den 
leichen Zweck einen dreifachen Auszug verlangen. In diesem Falle 
ABt sich die Hinterlinse des Objektivs allein als Einzellinse mit doppelter 
Brennweite verwenden, auch ist der Gebrauch von negativen Vorsatz- 
insen ermöglicht. Kameras im Hochformat müssen bei den vorherr- 
schenden Aufnahmen im Querformat so gehalten werden, dab der Lauf- 
boden seitwàrts steht; in dieser Beziehung sind die in Querformat ge- 
auten Klappkameras handlicher und bequemer. Bei Apparaten mit ein- 
achem Auszug kann ein größerer Maßstab des Bildes nur durch Be- 
utzung einer die Brennweite yerkürzenden, (positiven Vorsatzlinse 
erreicht werden. 
Es gibt auch quadratisc h gebaute Klappkameras mit umlegbarem 
der drehbarem Kassettenrahmen für Hoch- und Querformat. 
Bei diesen kann die Mattscheibe bzw. Kassette nach Bedarf umgestellt und 
der Apparat bei allen Aufnahmen in der bequemen Lage mit dem Laufboden 
nach unten gehalten werden. Qua dratische Klappkameras mit doppel- 
em oder dreifachem Auszug sind von größter allgemeiner Verwend- 
arkeit und für ernst schaffende Amateure hervorragend geeignet. 
Der zwischen den Linsen eingebaute Zentralverschluß ist bei allen 
lappkameras in weiten Grenzen regulierbar und besitzt für Moment- 
aufnahmen eine Höchstgeschwindigkeit von 1/500 Dis 1/s00 Sekunde. Er 
làBt sich beliebig lang offen halten und daher auch für Zeitaufínahmen 
erwenden. Die am Verschluf& angegebenen Geschwindigkeiten stimmen 
nicht immer mit der wirklichen Öffnungszeit. ganz überein und bedürfen 
gelegentlicher Nachprüfung. Durch große Genauigkeit in der Einhaltung 
der Zeiten zeichnen sich der Compur- und der Ibsor -Verschluß aus. 
Die Auslösung aller Zentral-Verschlüsse geschieht durch Druck auf 
inen Hebel oder durch Drahtauslóser. Jedes Handkameraobjektiv be- 
sitzt eine Irisblende, die durch leichtes Verschieben eines kleinen Hebels 
oder Ringes betätigt werden kann. Zur Orientierung sind die Hand- 
‚pparate meist _mit_einem Brillant sucher oberhalb des Objekts MES
	        
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