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Flieger-Meßbildkamera.
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Auf der Oberseite der Kamera bemerkt man den Rahmensucher mit
Visiervorrichtung.
Von der vor Wind geschützten Kabine eines modernen Flugzeuges
aus kann natürlich auch eine gewöhnliche Balgkamera mit Compur-Ver-
schluß benutzt werden.
Ganz anders wieder ist eine Kamera beschaffen, die für Meßbildauf-
nahmen vom Flugzeug aus bestimmt ist und daher so eingerichtet sein
muß, daß die Objektivachse sich stets in vertikaler Richtung zur Erde
befindet.
In Abb. 161 ist mit freundlicher Erlaubnis der Hansa Luftbild
G. m. b. H. in Berlin SW 29 eine sinnreich konstruierte Fliegerkamera
dargestellt, die den Namen ,Reihenbild-MeB-Kamera" führt, in
einer Aufhängevorrichtung für Senkrechtaufnahmen verwendet wird und
mit einer MeBfilm-Wechselkassette ausgestattet ist.
Die Kamera besitzt ein Tessar 1:4,5, F = 21 cm, zwischen dessen
Linsen ein Zentralverschluß eingebaut ist. Die Geschwindigkeit läßt sich
in den Abstufungen von !/75, 100, */ıso und !/160 Sek. bequem regulieren.
Vor dem Objektiv sitzen 2 Gelbscheiben verschiedener Dichte, die wäh-
rend des Fluges bequem ausgewechselt oder ganz ausgeschaltet werden
können. Der Anlegerahmen der Kamera ist mit MeBmarken, einem
automatischen Aut-
nahmenzähler und klei-
nen Orientierungsbe-
helfen ausgerüstet.
Die vollkommen
ebene Lage des dünnen
Filmbandes im Augen-
blick derAufnahme wird
durch Luftdruck, soge-
nannten — ,Staudruck"
erzeugt (siehe in der Ab-
bildung den Schlauch
links), wodurch sich der
Film gegen eine ebene
Platte legt, die ihrer-
seits den Film wieder-
um gegen den Anlege-
rahmen preDBt. Zur Er-
zeugung des Staudrucks
wird die Bewegung des
Flugzeuges benutzt.
Die Meß-Kamera
ist kardanisch in Rin-
gen aufgehängt, so daß
sie bei jeder Lage des
Flugzeuges von selbst in vertikaler Richtung bleibt. Außerdem ist die
Kamera in Weichgummi gelagert, damit sie gegen jede Erschütterung
geschützt ist. An der Seite der Kamera befindet sich zur Kontrolle ein
David, Photogr. Praktikum.
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