Full text: Photographisches Praktikum

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Höchstempfindliche Emulsion. 
kornes, während bei schwefelreicher Gelatine schon nach kurzem Reifen 
eine sehr hohe Empfindlichkeit erreicht werden kann, ohne daß die ur- 
sprüngliche Feinkörnigkeit der Emulsion verloren geht. Das Geheimnis der 
mulsionsbereitung liegt also in der Verwendung einer richtig zusammen- 
esetzten, d. h. photographisch wirksamen Gelatinesorte. Da ferner die Er- 
ahrung gelehrt hat, daß feinkörnige Emulsionen sich mit den bekannten 
Sensibilisierungs-Farbstoffen viel besser orthochromatisch herstellen 
assen als grobkörnige, ist man heute in der Lage, Schichten von hoher 
Gelbgrünempfindlichkeit bei höchster Allgemeinempfindlichkeit (von über 
20 Grad Scheiner) zu erzeugen. 
Orthochromatische Emulsionen werden heute meist auch mit 
elben Farbstoffen versetzt, die die Gelatine (nicht das Bromsilberkorn) 
nfárben und dadurch das Gelbfilter zum Teil ersetzen (Schirmfarbstoffe). 
Man erhält dann eine viel bessere Wiedergabe der Farbentonwerte, doch 
stellt sich die grófte Wirkung erst in der Tiefe der Schicht, also bei voll- 
stándiger Durchbelichtung und Durchentwicklung ein. Zur vollkommen 
ichtigen Wiedergabe der Tonwerte genügt bei solchen Platten schon ein 
elles Gelbfilter. Die Anfárbung der Gelatine bringt noch den Vorteil mit 
ich, daß die Schatten des Bildes eine bessere Durchzeichnung erfahren, 
aß eine längere Gradation erzielt wird, die besonders bei Por- 
rätaufnahmen erwünscht ist, und daß man weicher abgestufte Negative 
erhält. Damit hängt wieder der bei modernen Platten erreichte große 
Belichtungsspielraum zusammen. 
Überdies macht man zu den Emulsionen bestimmte Zusätze (z. B. Na- 
triumnitrit), um die Wirkung sehr starker Überbelichtung einzudàmmen, die 
Solarisationsgrenze also hinauszuschieben. 
Die panchromatischen Emulsionen haben durch Verwendung 
der stark sensibilisierenden Gelatinesorten ebenfalls an Allgemeinempfind- 
ichkeit und Farbenempfindlichkeit sehr gewonnen. Es ist z. B. der A gfa- 
Berlin gelungen, unter dem Namen ,Superpan” eine Emulsion herzu- 
stellen, die bei künstlichem Lichte (Halbwattlicht) eine Allgemeinempfind- 
ichkeit von etwa 25 Scheiner-Graden sowie eine hohe Empfindlichkeit 
ür Rot und Grün besitzt und sich dabei doch durch ein feines Korn aus- 
zeichnet. Nach den wórtlichen Angaben der Agfa ist die Superpan-Emul- 
ion ein neues, hóchstempfindliches und panchromatisches Negativmaterial 
ür besondere Verwendungszwecke. Es besitzt neben hoher Allgemein- 
empfindilchkeit eine nahezu gleichmàDige Empfindlichkeit für das ge- 
samte Gebiet des sichtbaren Spektrums. Während die gewöhnlich ver- 
wendeten Negativemulsionen im wesentlichen blauempfindlich sind, ist die 
uperpan-Emulsion für alle übrigen Strahlen des Spektrums hoch sensi- 
ilisiert und daher vornehmlich empfindlich für alle Lichtstrahlen, die 
urch ihren Reichtum an gelbroten Strahlen dem Auge besonders hell 
erscheinen, aber gegenüber dem Tageslicht ármer an blauen Strahlen sind. 
Superpan ist daher hervorragend geeignet für Aufnahmen bei elektrischem 
lühlicht, Bogenlicht mit Effektkohlen und ähnlichen Lichtarten, wäh- 
end seine Vorzüge bei Tageslicht oder stark blau- und violetthaltigen Licht- 
rten (gewóhnlichem Bogenlicht) sinngemäß nicht so stark hervortreten. 
Is Verwendungsgebiet ergeben sich z. B. für den Superpanfilm StraBen-
	        
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