Full text: Photographisches Praktikum

Schwärzungskurve der Bromsilberplatten. 
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der Belichtungs- bzw. Beleuchtungsstärken in gleichen Abständen 
auftrágt und auf der vertikalen Achse (Ordinate). die Werte der ent- 
sprechenden Schwárzungen. Zur Bezeichnung der Helligkeiten wählt 
man stets logarithmisch abgestufte Werte, besonders deshalb, weil 
nur sie dem Auge als gleichmäßig abgestuft erscheinen und auch allen 
neueren Sensitometern zugrunde liegen. Wenn man in den markierten 
Punkten Senkrechte àuf den beiden Achsen errichtet, so werden sich die- 
selben schneiden, und werden nun weiter die Schnittpunkte miteinander 
verbunden, so erhält man, wenn eine Zunahme der Beleuchtungsstärke 
eine gleiche Zunahme der Schwärzung (Dichte) zur Folge hat, eine gerade 
Linie. Eine doppelt gekrümmte, S-fôrmige Kurve entsteht bei der photo- 
graphischen Bromsilberplatte, weil die Schwärzung nicht gleichmäBig mit 
der Belichtungsdauer wächst. Die Schwärzung nimmt erst langsam, dann 
schneller und schlieBlich wieder langsamer zu, bleibt bei einer gewissen 
Dauer der Belichtung stehen und nimmt dann wieder ab. Diese Kurve, 
die das zahlenmäBige Verhältnis zwischen Belichtung und Schwärzung 
charakteristisch widerspiegelt, nennt man Schwärzungs- oder Gra- 
dationskurve. (Abb. 257.) Sie ist bei verschiedenen Plattensorten 
verschieden. 
Für die ent- 
wickelte Platte ist 
de Transpa- 
renz, d. h. die 
an den verschie- 
denen Stellen der 
Schicht durchge- 
lassene Licht- 
menge eine cha- 
rakteristische 
Größe. Die Licht- 
undurchlássigkeit 
oder Opazität 
entspricht dem 
reziproken Wert 
der Transparenz. Man hat gefunden, daß in dem mehr oder weniger 
geraden Stück der Schwärzungskurve c bis d (Abb. 257), das für Brom- 
silberschichten der wichtigste Teil ist, die ausgeschiedene Silber- 
menge (Schwärzung) proportional dem Logarithmus der entsprechenden 
Lichtmenge wächst. 
Aus der Schwärzungskurve geht hervor, daß in dem Stück o bis b 
noch keine Lichtwirkung stattgefunden hat. Bei b beginnt die Lichtwir- 
kung und hier liegt der Schwellenwert der Schicht, d. h. jene 
kleinste Lichtmenge, die einen noch entwickelbaren Eindruck hinterlàáDt. 
Die schwach gekrümmte Strecke b—c entspricht der Unterbelich- 
tung, gekennzeichnet durch geringen Kontrast und geringe Deckung; 
die fast ganz gerade Strecke c—d entspricht der normalen Be- 
lichtung und der gleichmäßigen Wiedergabe der Helligkeiten des 
Objektes. Das der Unterbelichtung entgegengesetzt gekrümmte Stücke d 
À
	        
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