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Vorschriften für Entwickler.
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findlichkeit sehr feinkörnig zu machen,, dann aber die so erlangte Fein-
körnigkeit noch durch einen ganz besonders geeigneten Entwickler weiter
zu steigern. Während der erste Weg auf die Verkleinerung des Bromsilber-
korns selbst ausgeht, ist es der Zweck des zweiten, die Anhäufung des
Korns zu Korngruppen zu verhindern. Tatsächlich sind es nicht so sehr
die einzelnen Körner, die an stark vergrößerten Bildern so unangenehm
auffallen, als vielmehr die Kornanhäufungen. Zur Erzielung des besten
Erfolges ist naturgemäß das Beschreiten beider Wege erforderlich, wes-
halb die Feinkörnigkeit einer Schicht erst dann ganz zur Geltung kommt,
wenn sie auch feinkörnig entwickelt wird.
Unter den deutschen Feinkornschichten seien nur der Leica-Spezial-
film und der eigentliche Feinkornfilm, beide von Perutz, hervorgehoben.
Auch bei ausländischen Erzeugnissen sind bedeutende Erfolge zu ver-
zeichnen, ja die erste Schicht, die ein für ihre Allgemeinempfindlichkeit
auffallend ‚feines Korn aufwies, die Seed-Platte, war amerikanischen Ur-
sprungs.
Was die für Feinkornschichten erforderlichen Entwickler betrifft, so
sei hier nur die Zusammensetzung des ältesten, dabei ausgezeichneten Ent-
wicklers, des Metol-Hydrochinon-Borax-Entwicklers (Ko-
dak) angegeben. Sie lautet wie folgt:
Metol . . . . . . . . . 2g
Natriumsulfit, wasserfrei . . 100 g
Hydrochinon . . 0. 5g
Borax . . . . . 2g
Wasser (dest. od. abgekocht) bis 1000 ccm.
Wegen des hohen Sulfitgehaltes, der leicht Ausscheidungen bewirkt,
muß beim Ansetzen dieses Entwicklers ein besonderer Vorgang eingehalten
werden. Man löst zunächst in 200 ccm Wasser von 50° C das Metol, dann
gleichfalls in 200 ccm von 509 C einen Teil des Sulfits (etwa 1/,) und in
dieser Lósung das Hydrochinon. In einem dritten Gefäß löst man den
Rest des Sulfits in ca. 400ccm Wasser von 709 C und fügt dann noch
den Borax hinzu. Nun giebt man die Hydrochinonlósung zur Metollósung
und zu dieser Mischung unter Schütteln die Sulfit-Boraxlósung. Schlieb-
lich wird die ganze Menge mit Wasser auf ein Liter ergänzt. Dieser Ent-
wickler ist gebrauchsfertig (in konzentrierter Form läßt er sich des hohen
Sulfitgehaltes wegen nicht. ansetzen), arbeitet kräftig und klar, auch ohne
Bromkali. Die Haltbarkeit ist recht groß; er hält sich auch in nicht voller
Flasche mehrere Monate. Kräftig arbeitende Platten sind damit in 6 Mi-
nuten, weicharbeitende in 8 Minuten ausentwickelt.
Neuestens bringt Perutz einen Feinkornentwickler in Patronenform
in den Handel, der genau wie ein anderer Entwickler angesetzt und ver-
wendet wird. Neu ist auch der Feinkornentwickler in flüssiger Form des
Tetenal-Photowerks in Berlin, der einen auch den Unbequemlichkeiten
des Ansetzens enthebt.