Full text: Photographisches Praktikum

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Die Quecksilber-Verstarkung. 
A21 
A. Die Quecksilber-Verstárkung. 
Hierzu wird folgende haltbare Losung angesetzt: 
Destilliertes Wasser . . . . . . . . Foo cem 
Quecksilberchlorid (— Sublimat, giftig! 28 
Bromkalium .'. . .. . 28. 
Ar 
Diese Quecksilberlösung schüttet man in eine ganz saubere Schale, am 
besten in eine solche aus Glas; die Lösung soll schwach sauer rea- 
gieren, zu welchem Zwecke man ihr im Bedarfsfalle einige Tropfen Salz- 
saure zusetzt. 
Das zu verstärkende Negativ wird, mit der Schichtseite nach oben, bei 
Tageslicht in dieses Bad gelegt und bleibt darin unter stetem Bewegen der 
Schale so lange, bis der schwarze Niederschlag eine silbergraue bis weiße 
Färbung angenommen hat. Die Schicht bleicht aus, indem sich weiß- 
liche Verbindungen bilden, nämlich Silberchlorür und Quecksilberchlorür. 
Den höchsten Grad der Verstärkung erkennt man daran, daß die Schicht 
durch und durch, also auch von der Rückseite her, weiß erscheint, und 
daß bei dunkler Unterlage ein ziemlich deutliches positives Bild sichtbar 
wird. 
Sobald die Bleichung beendet ist, muß das Negativ gründlich ab- 
gespült oder etwa 1/, Stunde gewassert und dann geschwärzt werden, wo- 
nach eine deutliche Zunahme der Dichte erkennbar ist. Die«Schwär- 
zung beruht auf der Ausscheidung (Reduktion) einer metallischen schwar- 
zen Silber- und Quecksilberverbindung und kann durch verschiedene Mittel 
erreicht werden. Entweder verwendet man Natriumsulfitlösung, irgendeinen 
Entwickler oder verdünntes Ammoniak. Am empfehlenswertesten ist die 
Schwärzung mit Natriumsulfit oder Entwicklerlösung. 
Bei der beliebten Schwärzung mit Sulfit wird das abgespülte 
Negativ bei Tageslicht in eine Lösung von Iog schwefligsaurem Natron 
in 100ccm Wasser gelegt, in der es sich schnell schwarzt. Sobald das 
Negativ auch von der Rückseite gleichmäßig grauschwarz aussieht, wird 
es herausgenommen, kurz gewässert und getrocknet. Eine längere Einwir- 
kung des Sulfitbades und längeres Wässern sind zu vermeiden, weil sonst 
das Negativ an Dichte wieder verliert. Die Sulfitverstärkung ist licht- 
beständig, aber nicht sehr ausgiebig in der Deckung, eignet 
sich daher besonders für geringe Grade der Verstärkung, z. B. bei 
Porträts. 
Wenn man das mit Quecksilberchlorid gebleichte Negativ nach sorg- 
fältigem Wässern in irgendeinem Entwickler bei hellem Tageslicht 
geschwärzt, d. h. zurückentwickelt, so erhält man eine sehr beständige 
bräunliche Verstärkung. Hierzu empfiehlt sich eine Lösung von 
Wasser . . 
Metol . . . 
Natriumsulfit 
100 CCM 
1g 
IO £g.
	        
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