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Der Blutlaugensalz-Abschwächer.
der ersten Minute bemerkbar und schreitet dann immer rascher fort. Der
Abschwächer beseitigt den an der Oberfläche liegenden Schleier voll-
kommen, greift aber dabei leicht auch Schattendetails an. Das Ab-
schwächen muß daher sehr sorgfältig überwacht und das Negativ
häufig in der Durchsicht beobachtet werden, damit nicht versehent-
lich Halbtöne und zarte Einzelheiten verloren gehen. Bei Benutzung
einer weißen Schale läßt sich die Abnahme der Dichte am leichtesten be-
urteilen. Bevor noch der gewünschte Grad von Klärung ganz erreicht
ist, wird das Negativ kräftig abgespült und dann, um eine Nachwirkung des
Abschwächers zu vermeiden, ebenso gründlich wie nach dem Fixieren ge-
wässert. Nach dem Trocknen zeigen die Negative eine glänzende Schicht,
weil der metallische Silberniederschlag an der Oberfläche aufgelöst wurde,
also reine Gelatine zurückbleibt. Die Wirkungsweise des Abschwächers
beruht aut der Bildung von Ferrozyansilber, das durch Fixiernatron gelöst
wird. Der Abschwächer ist nicht giftig.
Wenn sich der Abschwächer während des Gebrauches entfärbt, wird
wieder etwas von Lösung B hinzugegeben oder eine neue Mischung ver-
wendet. Blaugrün gewordene Lösung ist wegzuschütten. Der Blutlaugen-
salzabschwächer kommt auch in haltbarer Pulverform in den Handel.
Beim Abschwächen muß die größte Vorsicht walten, sonst gehen Fein-
heiten, Einzelheiten oder selbst ganze Teile des Bildes unwiederbringlich
verloren! Wenn das Negativ in den Lichtern zu dünn geworden sein
sollte, kann es nach gründlichem Wässern mit Quecksilberchlorid wieder
verstärkt werden.
Außer dem allgemeinen Grauschleier läßt sich auch Gelbschl eier
und zweifarbiger Schleier durch den Blutlaugensalz-Abschwächer
beseitigen. .
Flaue Negative vertragen keine Abschwächung; sie werden dadurch
nur noch flauer und müssen danach entweder wieder kräftig verstärkt oder
besser durch Umkopieren kontrastreicher gemacht werden.
Um nur einzelne Teile des Negativs, z. B. den Himmel einer Land-
schaft abzuschwächen, weicht man das Negativ kurz in Wasser, läßt es
gut abtropfen und überfährt dann die abzuschwächende Stelle bei tunlichster
Einhaltung der Konturen mit einem in die Abschwächungslösung getauch-
ten Pinsel. Es kann ihr etwas Glyzerin zugesetzt werden, damit sie lang-
samer fließt. Beim Auftragen legt man das Negativ so, daß die Lösung
nicht in das Bild, sondern gegen den Rand fließt. Nach erfolgter Ab-
schwächung wird gründlich gewaschen. Diese partielle Abschwi-
chung erfordert groBe Geschicklichkeit.
Dem Blutlaugensalz-Abschwicher ahnlich, aber langsamer in der Wir-
kung ist die Abschwächung mit Kaliumferrioxalat (oxalsaures
Eisenoxydkali! nach Belitzki. Die Lósung setzt sich zusammen aus:
Wasser destill.
Kaliumferrioxalat
Natriumsulfit krist.
Oxalsäure . .
Fixiernatron
200 ccm
[
5
8g
1g
og.