Full text: Photographisches Praktikum

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Solarisation. 
Keils für 10 mm zu 4 annimmt (wie dies beim Langer-Graphoskopkeil 
der Fall ist). so ergibt sich für 40 mm die Zahl 256 (— 4X 4X 4X 4) als 
ennzahl der Lichthoffreiheit dieser Platte. Da erfahrungsge- 
máD die Lichthoffreiheit gewóhnlicher Platten je nach der Dicke der 
Schicht zwischen den Kennzahlen 100 und 500 schwanken kann, so stellt 
ild a die Beschaffenheit einer Durchschnittsplatte dar. N 
Auf ähnliche Weise läßt sich der Grad der Lichthoffreiheit für jede 
beliebige Platten- oder Filmmarke feststellen, wobei es allerdings vor- 
kommen kann, daß innerhalb des Bereiches des verwendeten Keils die 
Schwelle des Lichthofs überhaupt nicht erreicht wird. In einem solchen 
Falle 1aBt ‘sich wenigstens feststellen, wie weit der Lichthofschutz min - 
estens reicht. Will man aber die Schwelle des Lichthofes unbedingt 
erfassen, so sind zwei Aufnahmen mit sehr verschiedener Belichtung erfor- 
derlich. Es sei bemerkt, daB der MeBbereich eines Keils vom oben er- 
wähntem Stufenwert bei 9o mm Länge 1:262,000, bei 120 mm Linge 
: 16.000,000 und bei 150 mm Linge (die Keillinge unserer Abbildungen) 
I:1.000,000,000 betragt. Solche Dichteunterschiede sind für die Prüfung 
besonders lichthoffreien Materials notwendig, weil die Schwelle des 
Lichthofs nur dann sicher erkannt werden kann, wenn der Lichthof selbst 
über eine betráchtliche Lànge des Keils auftritt. m 
Unsere Abbildungen zeigen mit groDer Deutlichkeit noch eine andere, 
wenig bekannte Erscheinung. An den Bildern a und b füllt auf, daB 
der Lichthof an den Punkten (der hier sehr deutlich die weiter oben 
erwähnte Ringform zeigt) später eintritt als an der Fläche. Die Er- 
lärung dafür haben wir in dem Umstand zu suchen, daß beim Flächen- 
lichthof eine starke Überlagerung von Lichthöfen, also eine Summierung 
von Lichteindrücken stattfindet, während diese bei den Punktlichthöfen 
von untergeordneter Bedeutung ist. In der Praxis findet diese Erscheinung 
darin ihre Bestätigung, daß punktförmige oder nahezu punktförmige Licht- 
quellen oft einen schwächeren. Lichthof aufweisen als flächenförmige von 
geringerer Helligkeit. a N MN - , 
, , Aus solchen Keilphotogrammen làBt sich auch über die Ausdehnung, 
des D-Lichthofes etwas aussagen, und zwar leichter bei Platten als bei| 
Filmen, bei denen infolge der Kleinheit des R-Lichthofes eine Trennung‘ 
zwischen diesem und dem D-Lichthof meist nicht zu erkennen ist. Nach 
unserer Abbildung f stellt der Agfa-Panfilm auch hinsichtlich des D-Licht- 
n eine besondere Erscheinung und ein Erzeugnis von höchster Voll- 
kommenheit dar. B 
49. Die Solarisation. 
Die Erscheinung der gewöhnlichen Solarisation kommt darin zum 
Ausdruck, daß das beim Entwickeln einer Aufnahme nach der Natur zu- 
nächst entstehende negative Bild im weiteren Verlauf der Entwicklung in 
ein positives Bild umschlägt. Es tritt also eine Umkehrung der 
Lichtwirkung ein. Die Ursache dessen liegt in der Eigentümlichkeit des 
Bromsilbers, sich nur bis zu einem bestimmten Grade der Belichtung im 
Entwickler zu schwärzen. Wenn dieses Maß überschritten wird. findet an
	        
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