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Die Negativretusche.
Dagegen unterlasse man die Erhöhung von Glanzlichtern im Auge, da
ier die Retusche selbst bei geschicktester Durchführung auffällt und
inen unnatürlichen Eindruck macht.
Man retuschiert stets bei durchfallendem Licht und am be-
uemsten auf einem Retuschiergestell (Abb. 297). Es besteht
er Hauptsache nach aus einem Rahmen mit Falz zum Auflegen des
egativs, und einem dahinter angebrachten Spiegel oder weißen Karton
als Reflektor. Oben befindet sich ein Deckel als Lichtschutz für die
ugen. Unter das Negativ legt man zur Zerstreuung des Lichtes eine feine
attscheibe oder besser noch eine Opalscheibe; überdies bedeckt man den
anzen frei bleibenden Raum um das Negativ mit schwarzem Papier, damit
as Auge durch seitlich einfallendes Licht nicht geblendet wird. Zum
leichen Zweck kann der Kopf während der Arbeit auch mit einem
eichten schwarzen Tuche verhüllt werden.
Zur Ausführung der Gesichtsretusche wird guter Graphit-
stift verwendet, wofür besonders die mittelharten Nummern der Ko-hi-
oorstifte von Hardtmuth oder der Castellstifte von Faber zu empfehlen
ind. Je härter der Stift, desto zarter und feiner jeder Punkt und Strich
und desto feinkörniger erscheint die retuschierte Stelle; je weicher der
tift, desto stärker die Deckung, desto gröber aber auch das Korn der
etusche. Für kleine Köpfe nimmt man gewöhnlich Stifte Nr. 4 oder
r. 3 (HB oder F), für große Köpfe und gröbere Sachen die weicheren
tifte, z. B. Nr. 2 oder B. Noch weichere Stifte haften schlecht, während
ärtere zu wenig ausgiebig sind. Der Bleistift soll eine lange und feine
Spitze haben, die ihm durch Schleifen auf Papier leicht gegeben werden
ann. Recht gut verwendbar sind auch die Schraubstifte mit Graphitmine.
Beim Retuschieren mit Bleistift setzt man Punkte oder Strichelchen
icht nebeneinander, oder man führt ihn in feinen Spiralen sanft über die
etreffende Stelle. Die Bleistiftretusche läBt sich sowohl auf der lackierten
ie unlackierten Schicht ausführen, der Stift greift aber in beiden Fällen
esser an, wenn man vorher auf der Schicht mit Hilfe eines reinen Leinen-
áppchens oder mit der Fingerspitze ein Trópfchen Mattolein verreibt|
Dieses Mittel besteht aus rg Dammarharz, gelóst in 1o ccm Terpentinôl.
der man überzieht die Schichtseite mit irgendeinem käuflichen Retu-
schierlack. Hierdurch wird sie ein wenig rauh und für Bleistift sehr
mpfänglich. Es genügt zur Not, wenn man auf der zu retuschierenden
Stelle eine Spur von feinstgeschabtem Ossa sepiae, von Bimssteinpulver
oder Kolophoniumstaub mit der Fingerspitze vorsichtig, ohne die Schicht
zu verkratzen, unter leichtem Druck verreibt. -
Der Bleistift darf beim Retuschieren nur mit sehr sanftem Druck
geführt werden; man übergehe dieselbe Stelle lieber öfters mit ge-
ingem Druck als einmal mit stärkerem. Sommersprossen und alle anderen
leckigen Unreinheiten der Haut sollen im Negativ vollständig gedeckt
erden, wobei eine glatte, ganz gleichmäßig ausgefleckte Fläche anzu-
treben ist, die im positiven Bild nicht mehr auffällt. Schlecht gelungene
leistiftretusche läBt sich durch Abtupfen mit Knetgummi oder mit einem
äppchen mit Terpentinöl wieder entfernen. Gewöhnlicher Radier-
ummi_ist_seines_Schwefelgehaltes wegen zu vermeiden!