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Die Negativretusche.
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Helle, durchsichtige Flecke und Verletzungen der Gelatine-
schicht, wie Risse und Kratzer, werden nicht mit Bleistift, sondern mit
grauschwarzer Tusche oder Karminfarbe gedeckt, die nótigenfalls mit
etwas Gummi verdickt werden kann. Man tragt die zum Ton genau abge-
stimmte Farbe mit spitzigem, nur halbfeuchtem Pinsel bel genauer
Einhaltung der Konturen vorsichtig auf. Es gehort natiirlich eine gewisse
Ubung dazu, die Stelle genau zu treffen und den Fleck nicht zu verbreitern.
Schwarze Punkte und Flecke des Negativs erscheinen im positiven
Bild hell und werden auf diesem gedeckt. Um die wiederholte Arbeit zu
vermeiden, kann man versuchen, die störendsten Fehler schon im Negativ
zu beseitigen. Dies geschieht durch strichartiges, sehr vorsichtiges Ab-
schaben (nicht Kratzen!) der schwarzen Stelle mit Hilfe eines scharfen
Messers. Schneidefeder oder Schabefeder sind dazu sehr ge-
eignet. Zum Schaben gehört aber sehr große Übung und Geschicklichkeit,
weshalb Unkundigen von diesem gefährlichen Mittel abzuraten ist. Größere
zu dichte‘ Stellen des Negativs können auch dadurch dünner gemacht
werden, daß man den schwarzen Silberniederschlag mit einem in stärksten
Alkohol getauchten und um einen Holzgriffel gewickelten Lederläppchen
vorsichtig abreibt.
Zum Aufhellen zu dunkel kopierender Schattenflächen mit scharfer
Begrenzung eignet sich die leicht ausführbare Deckung des Negativs auf
der Schichtseite durch Auftragen einer wässerigen Lôsung von roter Ani-
linfarbe, z. B. des Retuschiermittels Neu-Coccin (Agfa), das die
Eigenschaft besitzt, Gelatineschichten gleichmäßig, ohne Fleckenbildung
anzufärben. Es wird eine stark verdünnte, nur leicht gefärbte, und eine
zweite etwas stärkere Farblösung in Näpfen vorbereitet. Mit halbgefülltem
Pinsel trägt man zuerst die schwache Lösung bei genauer Einhaltung der
Konturen auf den durchsichtigen Partien gleichmäßig auf. Stellen, die
mehr Deckung erfordern, werden, solange sie noch feucht sind, ein zweites
Mal mit der etwas stärkeren Farblösung übergangen. Dann läßt man den
Auftrag vóllig trocknen. Schattenpartien, die noch immer nicht hell genug
kopieren, können später nochmals mit Farblösung übergangen werden.
Die Deckung mit roter Anilinfarbe ist vollkommen durchsichtig und kornlos.
Eine übermäßige oder unregelmäßige Färbung läßt sich durch Wässern
des Negativs leicht aufhellen oder wieder ganz entfernen. Diese be-
queme Methode ist ein vortreffliches Mittel, um schwere Schatten-
partien oder den ganzen Hintergrund eines Bildes aufzuhellen, wobei man
bei einigem Geschick versuchen kann, auch mehr Abwechslung in mono-
tone Stellen des Negativs, z. B. durch Einsetzen von Spitzlichtern hinein-
zubringen.
. Die Retusche auf der Rückseite des Negativs verfolgt den Zweck,
Tonwerte untereinander abzustimmen, kann aber auch dazu benützt werden,
um z. B. bei Bildnissen einen ráumlichen Hintergrund durch Schatten-
konturen anzudeuten. Sie láBt sich leicht anbringen und auch wieder ent-
fernen und besitzt überdies den großen Vorteil, unscharf zu kopieren. Um
eine Schattenpartie heller kopierend zu machen, trägt man etwas karminrote
Wasserfarbe mit dem Pinsel auf und betupft diese Stelle dann mit dem