A
66
Verschiedene Kopiermethoden.
Erscheinung, daß chromierte Leimschichten an den belichteten Stellen in
Wasser unlöslich werden und beigemischte Farbe festhalten, während der
Leim an den unbelichteten Stellen samt Farbe in Lösung geht. Beim Öl-
druck und Bromöldruck benutzt man eine andere Eigenschaft der chro-
mierten Gelatineschicht, nàmlich die, an den belichteten Stellen in Wasser
nicht aufzuquellen und dort aufgetragene Fettfarbe festzuhalten, wáhrend
die unbelichteten Stellen aufquellen und in feuchtem Zustand fettige
Farbe abstoBen.
Die Papiere für den Pigmentdruck, Gummidruck und Öldruck sind in
lichtempfindlichem Zustande nicht käuflich, weil nicht haltbar, müssen
daher erst kurz vor dem Gebrauche durch Baden in einer Bichromatlösung
lichtempfindlich gemacht werden.
Die verschiedenen Kopierpapiere lassen sich in zwei große Gruppen
teilen:
a) Auskopierpapiere; sie schwárzen sich unmittelbar beim
Kopieren am Tageslicht zu einem vollkraftigen Bild.
b) Entwicklungspapiere; beim Kopieren entsteht noch kein
oder nur ein ganz schwach sichtbares Bild, das erst entwickelt werden muß.
Zu den Auskopierpapieren gehören alle Chlorsilberpapiere
(mit SilbernitratüberschuB), nämlich das Zelloidinpapier, das Ge-
latine-(Aristo-)Papier und das Albuminpapier. Sie unterschei-
den sich nur durch das Bindemittel.
Die Auskopierpapiere lassen sich am leichtesten verarbeiten, weil das
am Licht allmählich entstehende Bild bis zur vollen Kräftigung genau über-
wacht, und daher das Kopieren zur richtigen Zeit unterbrochen werden
kann. Sie brauchen aber wegen ihrer geringen Empfindlichkeit zum
Kopieren volles Tageslicht oder elektrisches Bogenlicht.
Als Entwicklungspapiere im engeren Sinne gelten alle B r o m-
silberpapiere und Chlorbromsilberpapiere; letztere werden
auch, nicht ganz zutreffend, Gaslichtpapiere genannt. Sie sind ohne Silber-
nitratüberschuf hergestellt. Im weiteren Sinne gehóren zu den Entwick-
lungspapieren die für den Platindruck, dann für den Pigment-,
Gummi- und Óldruck oder Bromóldruck bestimmten Kopier-
papiere.
Die Bromsilber- und Gaslichtpapiere werden, da sie hauptsáchlich
bei künstlichem Licht verarbeitet werden, auch als Kunstlicht-
papiere bezeichnet. Diese machen vom Tageslicht unabhängig, denn sie
besitzen eine so hohe Empfindlichkeit, daß man schon bei gewöhnlichem
Lampenlicht kopieren und rasch eine größere Zahl von Abdrücken her-
stellen kann, verlangen aber eine sichere Abschätzung der Belichtungszeit,
wenn Ausschuß vermieden werden soll. Auch erfordert es Übung, beim
Entwickeln in Ton und Kraft ganz gleiche Kopien zu erzielen.
Die Papiere für den Platindruck, Pigmentdruck, Gummidruck und
Öldruck kopieren ziemlich langsam und nur bei Tageslicht, während dem
Bromöldruck die hohe Empfindlichkeit des Bromsilberpapiers für das als
Grundlage dienende Bromsilberbild zugute kommt.
Die Auskopierpapiere liefern am leichtesten Abzüge, die der Tonab-
stufung des Negativs vollkommen entsprechen. Bei den Entwicklungs-