Full text: Photographisches Praktikum

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Fehler bei Auskopierpapieren. 
62. Fehlererseheinungen bei Chlorsilber-Auskopierpapieren. 
Das Verderben von Bildern kann folgende Ursachen haben: 
a) Die Bilder sind nicht ganz ausfixiert, weil sie zu kurze Zeit im Ton- 
fixierbade oder Fixierbade lagen, oder weil diese schon übermäßig ausge- 
nutzt waren. Es bildet sich dann nicht das im Wasser leicht lösliche, son- 
dern ein schwer lösliches Silberdoppelsalz, das nicht ausgewässert werden 
kann, daher in der Schicht zurückbleibt und später gelbe Flecke oder ein 
allmähliches Vergilben des Bildes verursacht. 
b) Die Bilder wurden nach dem Fixieren zu kurz gewässert oder 
klebten beim Wässern aneinander und sind daher nicht völlig vom Fixier- 
natron befreit worden; sie neigen zum Vergilben. Sorgfältiges: Wässern 
ist eine Grundregel. 
c) Zu warme Tonfixierbäder, in denen die Bilder rasch tonen, wobei 
aber das Fixieren nicht nachkommt; die vorgeschrittene Tonung verleitet 
zum vorzeitigen Herausnehmen. Bei kurzer Tonzeit empfiehlt sich stets 
ein Nachfixieren in frischer Fixiernatronlósung 1: ro. 
. d) Zu stark erschópfte, zu alte und mit unterschwefligsaurem Silber 
überladene Tonfixierbáder oder übermäBig ausgenützte Goldbäder, erkenn- 
bar am langsamen Tonen oder an den mibfarbigen Tönen des Bildes 
(Lichter graublau, Schatten bräunlich). Erschöpfte Tonbäder soll man 
wegschütten und nicht auffrischen. 
Wenn derart fehlerhaft behandelte Bilder auch noch mit sauer ge- 
wordenem Kleister aufgeklebt werden, vergilben sie schon nach ganz kurzer 
Zeit, besonders schnell im Sonnenlicht und bei feuchter Luft, oft sogar 
schon während des Trocknens. 
e) Gelbliche Lichter sind die Ursache einer zu langen Einwirkung des 
Tonfixierbades, besonders bei warmen Bädern. 
f) Das Zelloidinpapier rollt sich häufig in den Bädern und erschwert da- 
durch das Arbeiten; die Ursache liegt gewöhnlich in zu langem Lagern 
des Papiers, wodurch die Schicht spröde und hornig wird. 
g) Das Ablösen und Blasenwerfen der Bildschicht ist meist auf zu lange 
Behandlung in erschöpftem, säurehaltigem Tonfixierbad, auf das ,Quàlen" 
der Bilder in Tonbàdern, auf zu stark konzentrierte Fixierbider oder auf 
ungleiche Temperierung der Báder und des Waschwassers zurückzuführen. 
h) Haarrisse, Knicke oder Sprünge der Schicht, die beim Wássern oder 
Trocknen entstehen, sind auf unsanfte Behandlung beim Strecken oder auf 
zu altes Papier bzw. eine zu spróde gewordene Schicht oder zu hohe Tempe- 
ratur beim Trocknen zurückzuführen. Photographische Papiere dürfen 
niemals gerissen werden, sondern sind mit der Schere oder mit Beschneide- 
vorrichtungen sauber zu schneiden. Kopien auf sehr altem verhornten 
Zelloidinpapier sollen vor dem Tonfixieren in ein Bad. von gleichen Teilen 
Spiritus und Wasser gelegt und dann so lange gewässert werden, bis das 
Wasser nicht mehr streifig ablàuft.
	        
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