Das Bromsilberpapier.
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feuchteten Gelatineschicht gleichmäßiger angenommen wird und so Strei-
fen und Flecke infolge unregelmäßigen Fließens vermieden werden.
Um sehr helle Stellen des Bildes tonig zu entwickeln, nimmt man das
Papier heraus und haucht auf die betreffende Stelle. Die gleiche Wirkung
tut auch das Überfahren mit dem warmen Finger, was außerdem den
Vorteil hat, daß man auch kleine Flächen nachholen kann. Eine Be-
schädigung der Schicht ist bei einiger Vorsicht nicht zu befürchten.
Sobald das Bild in allen Teilen erschienen ist und die nötige Kraft
zeigt, (wegen der Nachwirkung des Entwicklers lieber schon etwas früher),
wird es kurz abgespült, oder in eine Schale mit Wasser gelegt und dann
gleich in das saure Fixierbad gebracht.
Um die Entwicklung sofort zu unterbrechen und die Weißen des
Bildes klar zu halten, legt man es nach dem Entwickeln ohne Abspülen
in ein Klàr- oder Unterbrechungsbad, das aus 100 ccm Wasser
und 5 ccm Essigsáure oder aus einer 4 prozentigen Kaliummetabisulfit-
Lósung besteht. Dann gut abspülen und fixieren. Bei allen organischen
Entwicklern ist das Klàrbad entbehrlich und wegen möglicher Über-
tragung von Sáureresten in das Fixierbad auch nicht empfehlenswert, auDer
wenn ein Unterbrechungsbad sich als unbedingt nótig erweisen sollte.
Gleich nach dem Abspülen werden die Bilder in ein saures Fixier-
bad gelegt. Es besteht aus:
Wasser . . . . . +. + . =. .. . [OOO ccm
Fixiernatron . . . . . . . . . ToOg.
Nach Lésung ist zum Ansduern hinzuzufiigen:
Natriumbisulfit oder Kaliummetabisulfit 30 g
(Oder statt dessen Bisulfitlauge . . 50 ccm).
Das kiufliche saure Fixiersalz wird einfach in Wasser gelost.
Man legt die Bilder bei Dunkelkammerlicht in das Fixierbad, läßt
sie völlig untertauchen und sorgt dafür, daB die einzelnen Drucke nicht
aneinander kleben. Zum A usfixieren sind 1o bis 15 Minuten erforder-
lich. Dann werden die Bilder herausgenommen und in derselben gründ-
lichen Weise wie Negative und Auskopierpapiere ge wässert, also eine
Stunde in fließendem oder etwa zehnmal gewechseltem Wasser, wobei die
Benutzung eines Wässerungskastens und von Korkklammern zu empfehlen
ist. Vor dem völligen Ausfixieren sollen die Drucke nicht an helles
Tageslicht gebracht werden.
Für die Haltbarkeit des Bildes ist es von größter Wichtigkeit, daß
keine zu alten und ausgenutzten oder gar verunreinigten Fixierbäder ver-
wendet werden. In ı Liter Bad fixiere man höchstens 100 Bilder 9X 12.
. Das Kráuseln und Blasenwerfen der Schicht wáhrend der heißen
Jahreszeit kommt bei Bromsilberpapieren heute kaum noch vor. Sollte
es aber der Fall sein, so muß nach dem Entwickeln und Abspülen ein
Härtungsbad, bestehend aus verdünnter Formalinlösung (1:20) ein-
geschaltet werden. Dann wässern und fixieren. Es ist zu empfehlen, die
Schicht nach dem Fixieren. oder Wässern mit einem nassen Wattebausch
unter leichtem Druck abzureiben.