Full text: Photographisches Praktikum

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Das Bromsilberpapier. 
Das Trocknen von Bromsilberdrucken soll, wenn die Gelatine- 
schicht nicht gehärtet ist, mit der nötigen Vorsicht erfolgen und geschieht 
in der beim Aristopapier geschilderten Weise, freiliegend oder hängend. 
Beim Trocknen dunkelt der Ton der Bilder etwas nach. Hierauf muß 
schon beim Entwickeln Rücksicht genommen werden. 
Beim Verarbeiten von Entwicklungspapier vermeide man es, die trok- 
kene Schicht anzufassen, weil leicht Fingerabdrücke zurückbleiben; auch 
das unsanfte Berühren der Schicht (z. B. mit den Fingernàgeln) ist 
schädlich, weil sich Druckstellen beim Entwickeln schwärzen. Aus diesem 
Grunde soll das Papier nie gerissen sondern stets nur mit der Schere 
vorsichtig geschnitten werden. 
Wenn ausnahmsweise unmittelbar nach der Aufnahme und 
sehr rasch ein Abzug vom Negativ hergestellt werden muD, verfáhrt 
man in folgender Weise: 
Nach dem Entwickeln wird das Negativ, ohne es zu fixieren, kurz ab- 
gespült und zur Beseitigung der Entwicklerreste während einer halben 
Minute in ein mit etwas Essigsäure (1:15) angesäuertes Wasserbad gelegt 
und dann wieder abgespült. Man legt nun eine ganz dünne, klare Zelluloid- 
fohe unter Wasser auf die Schichtseite des Negativs, hebt es mit ihr heraus 
und wischt beide Seiten trocken. Nach Auflegen eines Blattes Bromsilber- 
papier wird es im Kopierrahmen belichtet, dann entwickelt und fixiert. Zur 
Beschleunigung kann ein Schnellfixierbad benutzt werden, siehe Kap.42. 
Dann kurz wássern, in Alkohol oder noch besser in Methylalkohol (Holz- 
geist) baden und trocknen. 
Wenn es keine so große Eile hat, wird das Negativ erst fixiert, weil 
unfixierte Negative zu weich kopieren. Das Kopieren geht auch ohne Zellu- 
loidfolie, wenn man das Bromsilberpapier unter Wasser (Schicht nach oben) 
in eine schwarze Schale mit ebenem Boden legt, allenfalls auf eine unter- 
geschobene Glasplatte, und dann das flüchtig gewaschene Negativ mit der 
Schichtseite auf das Papier legt. Danach wird von oben die erforderliche 
Zeit belichtet und hierauf entwickelt. 
Um Bromsilberdrucke mit Hochglanz zu erhalten, werden sie in 
feuchtem Zustand wie Aristobilder aufgequetscht. Siehe darüber Kap. 6o. 
Begnügt man sich mit weniger Glanz, so láBt man die trockenen Entwick- 
lungsdrucke kurze Zeit auf dem kàuflichen Schwimmlack schwimmen und 
trocknet sie freihängend. 
Zum Einkopieren von Wolken in eine Landschaft wird der Himmel 
auf dem Negativ abgedeckt, und dieses dann wie gewöhnlich auf Brom- 
silberpapier kopiert. Nach dem Entwickeln wird kurz gewässert, ohne zu 
fixieren. Hierauf läßt man das Bild gut abtropfen, legt ein passendes Wol- 
kennegativ in den Kopierrahmen, bedeckt es mit einer dünnen, klaren, 
reichlich großen Zelluloidfolie und breitet darüber das feuchte Bild aus, 
sowie einige Blätter Löschpapier. Dann wird der Kopierrahmen geschlossen 
und das Wolkennegativ durch Belichten einkopiert. Man legt hierauf das 
Bild in eine schrág stehende Schale mit dem Himmel nach unten und 
streicht die Entwicklerlósung mit einem Pinsel oder Wattebausch, bei ge- 
nauer Einhaltung der Konturen, über den Himmel bis zum Hervortreten 
der Wolken. Dann wird abgespült und das ganze Bild fixiert. 
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