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Gaslichtpapiere.
skala und vermögen daher nicht, den ganzen Tonumfang des Negativs
oll wiederzugeben. «A
Es lag nahe, die dem. Bromsilberpapier eigene hohe Empfindlichkeit
und weiche Gradation mit den warmen Tónen des Chlorsilber-Entwick-
ungspapiers zu vereinen. Aus dieser praktischen Notwendigkeit sind die
eliebten Gaslichtpapiere entstanden. Die Schicht der Gaslicht-
papiere besteht aus einer Mischung von Chlorsilber- und Brom-
silber- Gelatine-Emulsion und hält bezüglich ihrer Lichtempfindlichkeit
die Mitte zwischen beiden.
Je nach ihrer Beschaffenheit und Behandlung kann man auf Gaslicht-
papieren leicht reinschwarze, blauschwarze, schwarzbraune, gelbbraune,
sepiabraune und rótlichbraune Tóne von großer Gleichmäßigkeit und
chónheit erzielen, die denen der besten Auskopierpapiere mit Gold- oder
latinlósung gleichen oder sie sogar übertreffen und die besonders bei Portráts
und Kunstdrucken auf tiefmattem Papier sehr wirksam sind. Der
on richtet sich nach der Eigenart der verwendeten Chlor- und Bromsilber-
(Gelatine, nach dem Mischungsverbáltnis der beiden Emulsionen und nach
der Wahl des Entwicklers. Je mehr Chlorsilber, und je weniger gereift das
eigemischte Bromsilber, desto weniger empfindlich ist das Papier, desto
wärmer der Ton, und desto kontrastreicher das Bild. Je mehr Bromsilber
und je gereifter die Emulsion, desto empfindlicher das Papier, und desto
eichter ist ein gleichmàáBiger schwárzlicher Ton zu erzielen, der den
Bildern eine große Ahnlichkeit mit Platindrucken verleiht; deshalb über-
liegt bei den meisten Gaslichtpapieren das Bromsilber.
Es ist gegenwärtig kaum noch möglich, eine scharfe Grenze zwischen
romsilber- und Gaslichtpapieren zu ziehen. Jedenfalls unterscheiden sich
die unter den verschiedensten Namen im Handel befindlichen Entwick-
ungspapiere so weit voneinander, daß nur geraten werden kann, sich bei
der Verarbeitung solcher Papiere nach der Vorschrift. des Fabri-
anten zu richten, um sicher den gewünschten Ton und das bestmögliche
Resultat zu erhalten.
Die bequem zu verarbeitenden Gaslichtpapiere, die das Auskopierpapier
ür Kontaktdrucke immer mehr entbehrlich machen, werden auf barytiertem
ohstoff von verschiedener Dicke, bis kartonstark, mit glänzender und
latter, matter und tiefmatter, körniger oder rauher Oberfläche, auf weißem
oder gelblichem (chamois) Papier hergestellt. Sie sind meist viel weniger
mpfindlich als reines Bromsilberpapier und können daher ohne Gefahr
ei orangegelbem Dunkelkammerlicht verarbeitet werden. Manche
Gaslichtpapiere erlauben sogar das Hantieren im Schatten einer abseits
tehenden gewóhnlichen Tischlampe, ohne. Verschleierung des Bildes be-
fürchten zu lassen.
Das Kopieren auf Gaslichtpapier. geschieht am besten bei künst-
lichem Licht, wozu eine hell und gleichmáBig brennende Lampe ver-
endet wird, zweckmäßig. eine elektrische Glühlampe mit Mat-
tierung, um das Licht gleichmäßig zu zerstreuen. Gleiche Belichtungen
sind nur dann möglich, wenn der Kopierrahmen sich stets in ganz gleichem
bstand (z. B. 1, Meter) von der Lampe befindet. Siehe darüber auch die
orschriften beim _ Bromsilberpapier, Kap. 63. Die richtige Belich-