514
"v —
Brauntonung.
30 Minuten, ist. ein ‚schöner brauner Ton erreicht, dann wird das Bild
gründlich gewässert. Den beim Gebrauch des Tonbades auf dem Bild
entstandenen Niederschlag aus Schwefel wischt man mit einem Watte-
bausch oder breiten Pinsel ab. -
Zur direkten Schwefeltonung nach dem Hárten des Bildes eignet sich
auch eine Lósung, die aus 1 Liter Wasser, 8 g (bester, unzersetzter)
Schwefelleber und einigen Tropfen Ammoniak besteht. Die
Tonung geht in diesem Bad, besonders im vorgewármten, sehr rasch vor sich.
Das Tonen mit Schwefelverbindungen sollte man stets in luftigen Ráu-
men oder im Freien vornehmen, nie in einem Raum, in dem lichtempfind-
liche Platten oder Papiere lagern, weil die Ausdünstungen auf diese
schleierbildend wirken und wegen des üblen Schwefelwasserstoff-Geruches
auch lästig sind.
Die direkte Schwefeltonung von Bromsilber- oder Gaslichtkopien kann
auf einfachste Weise auch in folgender von Dr. Lichtenberg in der
,Rundschau" angegebenen Art ausgeführt werden, wobei man nur eine
Lósung von Fixiernatron 1:10 und verdünnte Salzsäure benôtigt.
Man bereitet eine Vorrats-Lósung von 1 Liter Wasser und roo g Fixier-
natron und in einer zweiten Flasche von 1 Liter Wasser und 20 ccm Salz-
sáure und gieft eine reichliche Menge von jeder Lósung getrennt in je eine
saubere Schale. Dann badet man das nach dem Fixieren ausgewasserte
Bild noch naß (oder auch erst nach dem Trocknen) zuerst in der Schale
mit der Fixiernatronlösung, normal ı5 Minuten und legt es nach dieser
Zeit ohne abzuspülen, in die zweite Schale mit der verdünnten Salzsäure,
in der es wieder r5 Minuten bleibt. Danach wird das Bild, ohne es
abzuspülen, wieder in die erste Schale mit Fixiernatronlósung zurückgelegt
und r5 Minuten darin belassen. Hierauf wird das Bild abgespült und dann
durch 114 Stunden gründlich gewássert. Der endgültige Ton nach dem
Trocknen ist ein schónes Sepiabraun.
Je nach der verwendeten Papiersorte kann die Badedauer, um einen
bestimmten Ton zu ergeben, etwas kürzer oder länger sein; jedenfalls
aber muß sie alle drei Male gleich sein.
Die Kopien werden bei diesem Tonungsverfahren stets etwas heller,
weshalb man tiefer als sonst kopieren muß. Das Verfahren eignet sich
daher auch zur Rettung überkopierter Bilder.
Die für mehrere Bilder benutzbaren Lösungen werden nur einmal ver-
wendet und dann weggeschüttet, weil sie sich beim Tonen durch Aus-
scheidung von Schwefel milchig trüben (Schwefelmilch). Das beschriebene
Tonungsverfahren stellt sich sehr billig. 10 Bilder im Postkartenformat
i0x 15cm erfordern etwa 6ooccm von jeder Lósung.
Als Beispiele für die Manigfaltigkeit der zur Verfügung stehenden
Papiersorten seien die Erzeugnisse dreier àlterer Firmen angeführt.
Trapp u. Münch in Friedberg (Hessen).
Bromsilberpapiere.
Tuma-Brom:Für Kontaktdruck und VergrôBerung, rapid und
extrarapid, normal und hart.
Tuma-Bromôl: Für Bromôldrucke.