Full text: Photographisches Praktikum

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Tonung von Entwicklungspapieren. 
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Glas- oder Steingut-Schalen völlig sauber sein. Die Bilder können gleich 
nach dem Wässern getont werden, nur bei empfindlichen Schichten ist 
eine Zwischentrocknung angezeigt. 
Alle Tonungen beruhen darauf, daß das metallische Silber des Bildes 
durch Einwirkung von roten Blutlaugensalz erst in Halogensilber (Chlor- 
oder Bromsilber) oder Ferrozyansilber umgewandelt wird, das dann mit 
Metallsalzen farbige Verbindungen eingeht. Für alle Lösungen soll mög- 
lichst destilliertes Wasser, mindestens aber gekochtes und dann 
abgestandenes gewöhnliches Wasser angewendet werden. Das fleckenlose 
Gelingen der Tonungen setzt ferner voraus, daß vor dem Tonen auch die 
letzten Reste von Fixiernatron in den Bildern ausgewaschen wurden. Die 
folgenden Vorschriften sind zum Teil nach Dr. Sedlaczek gegeben. 
Schwarzbrauner Ton. Durch Umwandlung des Silbernieder- 
schlages in Schwefel silber auf indirektem Wege läßt sich auf leichte 
und sichere Weise ein brauner_Sepiaton nach folgender Vorschrift erzielen: 
tooo ccm ) Im Dunkeln oder 
g | in brauner 
T Flasche haltbar. 
100 ccm | Erst vor Ge- 
iz | brauch frisch 
un 3 ansetzen. 
Man legt das Bild zunächst kurz in ein Bad von Lösung I, bis die 
tiefsten Schatten gebleicht sind; es bildet sich Bromsilber. Dann 
wird das Bild oberflächlich abgespült und in Lösung II gebracht, woselbst 
es durch Überführung in Schw efelsilber rasch einen braunschwarzen, 
durchaus haltbaren Ton annimmt. Danach gründlich waschen. Kräftig 
ausentwickelte, tiefschwarze Drucke mit reinen WeiBen auf Entwicklungs- 
papier, liefern Bilder in saftig braunem, schônen Ton, während kraftlose, 
flaue Bilder einen weniger gefälligen, lehmfarbigen Ton annehmen. Am 
besten und dunkelsten lassen sich Bromsilberdrucke tonen. Der 
gelbliche Silberniederschlag bei Gaslichtpapieren ist wegen des Chlorsilber- 
gehaltes viel feinkörniger. Die gebrauchten Lösungen werden wegge- 
schüttet. Die, etwas übelriechende, Schwefelnatriumlósung soll wegen 
ihrer leichten Zersetzlichkeit möglichst frisch verwendet werden, wasserhell 
aussehen und keine Gelbfärbung zeigen. Schwefelnatrium ist Na- 
triumsulfid und nicht zu verweschseln mit Natriumsulfit. Die hygro- 
skopische Substanz muß in luftdicht schließender Flasche verwahrt werden. 
Man kann an ihrer Stelle auch Schwefelammonium verwenden. 
Wenn man die mit Schwefel in Sepia getonten und gut gewässerten 
Bilder in ein Rhodangoldbad mit essigsaurem Natron (Kap. 59) legt, 
so verwandelt sich der braune Ton nach làngerem Verweilen in einen 
schónen ausgesprochenen Rótelton. 
Rotbrauner Ton. Um Bilder im Tone von gebrannter Terra 
di Siena zu erhalten, kann ein Urantonbad, in derselben Zu- 
sammensetzung wie zum Verstärken von Negativen, gebraucht werden 
(siehe Kap. 46C). Bei dessen Gebrauch bildet sich Ferrozyansilber. 
Dieses setzt sich in weiterer Folge mit dem Uransalz zu Ferrozyanuran
	        
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