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Das Jos-Pe-Verfahren.
im Atelier Aufnahmen mit 3—4 Sekunden Belichtungszeit möglich. Die
ufnahmeplatten werden in einem absolut dunklen Raum in die Kassetten
eingelegt.
Das Jos-Pe-Positivverfahren zur Anfertigung einer beliebigen
nzahl farbiger Photographien auf Papier beruht, wie schon weiter
oben bemerkt, auf dem Koppmann-Relief-Verfahren, das auf
die Jos-Pe-Gesellschaft übergegangen ist und jetzt deren Namen führt,
ustav Koppmann hatte gefunden, dab ein sulfitfreier Brenz-
atechin- Entwickler die Gelatine einer belichteten Bromsilber-
elatineschicht (Platte oder Film) beim Entwickeln an allen Stellen mit
Silberausscheidung genau im Verhiltnis der, sich ausscheidenden Silber-
menge gerbt bzw. unlöslich macht. Um ein Auswaschrelief
zu erzeugen, wird die photographische Platte (Druckplatte genannt) oder
der Film von der Rückseite her unter dem Negativ belichtet, mit
sulfitfreiem Brenzkatechin-Entwickler hervorgerufen und dann in warmes
asser gebracht, in dem die ungegerbte Gelatine sich weglöst, während
die gegerbte am Schichtträger als dünnes Relief haften bleibt. Den
ochsten Stellen des Reliefs entsprechen die Schatten des Negativs, den
iedrigsten die Lichter. Dieses Relief kann nach dem Trocknen in einer
eliebigen Farbstofflósung eingefárbt und die Farbe dann durch Auf-
uetschen auf ein gelatiniertes Papier (Übertragpapier), ähnlich wie bei
der Pinatypie, übertragen werden. Auf diese Weise lassen sich von den
rei Teilnegativen einer Dreifarbenaufnahme leicht seitenrichtige Positive
in natürlichen Farben herstellen. Die verwendeten Diapositivplatten unter-
cheiden sich von den gewóhnlichen durch eine weit silberármere Schicht
und durch Einverleibung eines Farbstoffes zur Verhinderung der inneren
Lichtstreuung und zur Regelung der Hóhe des spáter entstehenden Gelatine-
eliefs; sie werden von Perutz in München hergestellt. Das Verfahren sei
nachstehend kurz erklärt.
Von den bezüglich der Konturen ganz gleichen drei Teilnegativen,
welche die Anteile des Objektes an den Grundfarben Blau, Gelb und Rot
aufweisen, werden nicht im Kontakt, sondern, wegen der Spiegelverkehrtheit
des Grün- und Blaufilternegativs, in einem VergróDerungs-Apparat in
leicher Größe oder beliebig vergrößert, auf Diapositivplatten
(Jos-Pe-Druckplatten) belichtet und zwar stets von der Glasseite aus.
m Vergrößerungs-Apparat muß das Rotfilternegativ (für den Blaudruck)
ormal mit der Schicht gegen das Objektiv gekehrt sein, während das
rünfilter- und Blaufilter-Negativ umgekehrt, also mit der Schicht-
seite der Lichtquelle zugekehrt stehen müssen. Hierbei ist dafür zu sorgen,
daß die Schicht aller drei Negative genau in derselben Ebene liegt, z. B.
urch Unterlegen einer reinen Glasplatte unter das Rotfilternegativ. Diese
latten werden hernach nur mit dem Jos-Pe-Spezialentwickler entwickelt.
ieser ist, wie schon oben erwáhnt, ein sulfitfreier Brenzkatechin-Entwickler
mit Pottasche oder Átznatronlósung, siehe Kap. 40. Die.Entwicklung dauert
5—5 Minuten und läßt sich nur von der Glasseite her beobachten. Beim
EntwicklungsprozeB wird die Gelatine der Platte durch den Entwickler je
nach der Belichtungsstärke mehr oder weniger tief gegerbt. Die fertig,
entwickelten Platten werden nicht fixiert, sondern nach kurzem Abspüle