Full text: Photographisches Praktikum

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Dreifarben-Reproduktionen. 
& Ehinger (Stuttgart) und Berger & Wirth (Leipzig) geliefert werden. 
Beim Lichtdruckverfahren dienen starke Spiegelgläser als Träger 
der chromierten Gelatineschicht und als Druckplatten. Sie werden mit 
Chromatgelatine überzogen, unter den Teilnegativen (es müssen verkehrte 
Negative sein) belichtet und dann gewässert. Die vom Lichte nicht ge- 
troffenen Stellen quellen auf und stoßen in feuchtem Zustande die mit der 
Walze aufgetragene Fettfarbe ab, während die belichteten Teile der 
Schicht, je nach der Lichtwirkung, mehr oder weniger gehärtet werden 
und an diesen Stellen leicht fette Farbe annehmen. Auf derselben Er- 
scheinung beruht bekanntlich der früher geschilderte Öldruck. 
Die drei Teilbilder werden auf einer Lichtdruckpresse mit Hilfe einer 
Punktur genau übereinander gedruckt und ergeben ein Bild in natürlichen 
Farben mit gut geschlossenen Halbtönen. 
Die Dreifarbenautotypie beruht auf der Zerlegung des Bildes 
in ein System von Punkten durch ein Raster und danach hergestellten Zink- 
platten in Hochätzung. Für den farbigen Druck dieser drei gerasterten 
Platten wird eine Buchdruckpresse verwendet. 
Diese Verfahren sind von großem Wert für Illustrationszwecke und 
für die naturgetreue, künstlerische Reproduktion farbiger Gemälde und 
Gegenstände. 
Zur Herstellung einzelner naturfarbiger Bilder auf Papier nach den drei 
Teilnegativen einer Dreifarbenaufnahme kann auch der mehrschichtige 
Gummidruck durch Übereinanderkopieren der drei positiven Teilbilder 
in Gelb, Rot und Blau herangezogen werden. Das Verfahren hat sich aber 
infolge der Eigentümlichkeit des Gummidruckes und der Farbentechnik 
nicht sonderlich bewährt, denn der Gummidruck ist kein streng zwangs- 
làufiges Verfahren und es ist daher schwer, mit drei Drucken für jedes 
Teilbild ein annähernd richtiges Naturfarbenbild zu bekommen. 
Bessere Dreifarbendrucke lassen sich bei Anwendung des Bromól- 
druckes durch den Umdruck erreichen. Im Wesen ähnelt dieses Ver- 
fahren dem vorher beschriebenen Dreifarbenlichtdruck, ist aber 
weniger. zwangsläufig und darum anpassungsfáhig. Es werden von den drei 
Teilnegativen direkt drei Ól- oder Bromôldrucke (in gleichem oder vergró- 
Dertem Format) erzeugt (siehe Kap. 77), die die Matrizen für den farbigen 
Umdruck ergeben. Wegen der zum Gelingen des Dreifarbendruckes unbedingt 
notwendigen gleichen Dichte der drei Teilnegative muf auch die Belich- 
tung bei den drei Bromóldrucken und deren Gradation ganz gleich sein. 
Ebenso hángt sehr viel von dem richtigen Quellungsgrad ab. Der Um- 
druck erfordert, wenn das Bild seitenrichtig stehen soll, drei verkehrte 
Negative. Hierauf muf) schon bei der Aufnahme, z. B. durch verkehrtes 
Einlegen der Negativplatte in die Kassette, Rücksicht genommen werden, 
oder aber, das Kopieren muf im VergróDerungsapparat, gleichfalls unter 
Umkehrung der Negative, erfolgen. 
Wie wir wissen, ist das Rotfilter-Negativ für den positiven Blaudruck 
bestimmt, das Blaufilter-Negativ für den Gelbdruck und das Grünfilter-Ne- 
gativ für den Rotdruck. Um ein naturfarbiges Bild herzustellen, fàrbt man 
zuerst den Gelb-Bromóldruck ein und macht gleich darauf, solange die 
Farbe noch frisch ist. den Gelbumdruck. und zwar auf weifBem Kunfer- 
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