Full text: Deutsche Volkstrachten

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Die Vierlande. 
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e bunten munteren Gestalten der Vierländer, die das Interesse jedes Fremden 
erwecken, der Hamburgs Straßen durchwandert, haben wenige Meilen von 
dieser Stadt, bei Bergedorf, ihre Heimath. Ursprünglich holländischer Abkunft, 
ist auch noch Manches in ihrer Tracht, was daran erinnert. So weit sich diese bis jetzt 
überhaupt erhalten, denn der Einfluß des Modischen ist auch an ihr nicht spurlos vorüber— 
gegangen, gehört sie dennoch zu dem Originellsten, was Norddeutschland in dieser Hinsicht 
aufzuweisen hat. 
In der Stadt, wo diese Landleute ihre Verkaufsgeschäfte treiben, sieht man die Männer 
in der schwarzen, blauen oder braunen Tuchjacke, welche nur bis zum Gürtel reicht und am 
Rückentheil durch ein kleines Schößchen abgeschlossen ist. Unter dieser bekleidet eine dunkel— 
blaue Tuchweste mit zwei Reihen platter silberner Knöpfe den Oberkörper und wird am 
unteren Saum durch den Bund der weiten, am Knie durch ein Band geschlossenen Hose 
gedeckt; diese letztere ist stets von schwarzem Plüsch, mit Tressen von violetter Seide an Bund 
und Taschen verziert, sowie auch mit gemusterten silbernen Knöpfen verschiedener Größe. 
Die Strümpfe sind immer violett, die hohen Bindeschuhe von schwarzem CLeder. Das Halstuch 
ist von schwarzer oder hochrother Farbe, zum Theil auch bunt gemustert; es wird shawlartig 
um den Hals gewickelt, so daß der eine Fipfel an der Seite herabhängt. Den Kopf bedeckt 
der schwarze moderne Cylinder-Filzhut. In der Sonntagstracht sind einige Abweichungen 
in Jacke und Weste, das Uebrige ist unverändert; die Festtagsjacke ist länger, als jene am 
Wochentage, häufig von farbigem Tuch mit seidenen Litzen derselben Farbe gestickt und mit 
silbernen, halbkugelförmigen Knöpfen besetzt. Am Rückentheil ist der Anfang des kurzen
	        
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