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Curol.
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Der Weinhüter von Meran.
ne Schöpfung der abenteuerlichsten Phantasie ist die Tracht der „Saltner“ oder
Traubenhirten, welche in dem ganzen weinreichen Etschlande zur Zeit der Trauben—
reife, also etwa in den Monaten August und September, auftreten; im October
ist die Kastanienernte in ihre Obhut gegeben. Sie sind nach den Ortschaften verschieden
gekleidet, am originellsten aber sind die von Meran. Ohne Zweifel sind hier noch Ueberreste
mittelalterlicher Bewaffnungsart der Neuzeit überliefert worden, während in der Zusammen—
stellung des Kopfputzes so in die Vorstufen der Cultur zurückgegriffen ist, daß dieser den Südsee—
Insulanern alle Ehre machen würde.
Mit Ausnahme der Joppe und des Hutes ist die ganze Tracht der Meraner Bauern
an der des Weinhüters vertreten. Statt der Joppe aber legt er einen Küraß von dickem
Rindsleder an, welcher rockähnlich einen aus vier Theilen bestehenden Schoß und wie dieser
auch Seitentaschen hat. Dieser Lederrock ist ohne Aermel, der Armausschnitt aber mit einem
aufgenähten Achselstück versehen; der Hemdärmel ist also fast die alleinige Bekleidung des
Oberarmes, während dagegen der Unterarm vom Handgelenk bis zum Ellenbogen mit einer
nach oben sich erweiternden Stulpe von Rindsleder bedeckt ist, welche durch Lederspangen am
Rock festgenestelt wird. In ähnlicher Weise wie die Armstulpen sind auch diejenigen, welche
das Schienbein umschließen und durch Knöpfe wie Gamaschen zusammengehalten werden.
Eine Rette aneinander befestigter Schweinszähne, welche der Wächter als Signalpfeife benutzt,
hängt vom Lederrock quer über die Brust herab.
Das Seltsamste an der Tracht ist aber doch der Kopfputz, welcher in seiner Grundform
etwa derjenigen entspricht, welche bei den Offizieren der deutschen Armeen einige Jahrzehnte
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