Full text: Deutsche Volkstrachten

heimisch war. Das Untergestell desselben ist von Filz und mit Eichhornfell überzogen; es bedeckt 
derartig den Kopf, daß sich die Breitseiten von Stirn und Nacken erheben; diese Hauptform 
des Hutes ist kaum erkennbar, denn sein Mitteltheil über dem Wirbel ist ein förmlicher Krater, 
aus welchem eine Ueberfülle von Federn der verschiedensten Art, namentlich Hahnen-⸗, Pfau— 
und Perlhuhnfedern, nach allen Seiten emporsteht oder herabhängt; auch Blumen sind zum 
Ausputz verwendet, und von den spitzen Ecken des Hutes hängen Fuchsschwänze über die 
Schultern seitwärts herab. 
Diese Amtstracht sollte nun einmal abschreckend sein, deshalb pflegte der Hüter auch 
gegen sonstige Landesgewohnheit den Vollbart, und so mit der Hellebarde des sechzehnten Jahr— 
hunderts bewaffnet, die er indeß sehr bald mit einer höchst wirksamen Birkenruthe vertauscht, 
beginnt er seine kurze Laufbahn, denn sein Amt ist kein dauerndes; jährlich werden andere 
Mitglieder der Gemeinden zu dem anstrengenden Dienst gewählt, Eindringende von dem Wein— 
berge zu verscheuchen, und es bestätigt seine Wachsamkeit, wenn er oft hier und da hin zu den 
Winzern eilt, ihnen die Messer zu schleifen. 
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