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Landschaftsaufnahmen.
Straßen mit Pfützen oder ausgefahrenen Geleisen, lange
Alleen, alle Arten Schneelandschaften, Rauhreif etc.
Die vielfach auf Photographien dargestellten Mond-
scheineffekte und Abendstimmungen sind nichts anderes
als unterexponierte Aufnahmen, die mit kleinster
Blende und Momentverschluß gerade gegen die Sonne
gemacht wurden. Hierzu wartet man den Augenblick ab,
wo die Sonne sich hinter Wolken versteckt. Sehr hübsch
sind auf bewegtem Wasser glitzernde Sonne, Brandungs-
wellen an der See mit Abendhimmel etc. Wegen der
kurzen Belichtung entstehen die hellsten Lichter neben
düsteren, detaillosen Schatten, wodurch eine Abend-
oder Mondscheinstimmung hervorgerufen wird.
Aufnahmen im Hochgebirge. Für Hochtouren ‘ist
am bequemsten eine Klappkamera von 9 > ı2 cm
Plattenformat. Es empfiehlt sich, außer bei beschwer-
lichen Klettertouren, ein leichtes, nicht empfindliches
Stativ mitzuführen. Die Kamera, in einer Tasche aus
Filz oder Tuch verwahrt, wird im Rucksack aus wasser-
dichtem Stoff untergebracht; daselbst auch die mit Platten
oder guten Planfilms gefüllten Doppelkassetten,
einzeln in Tuchsäckchen verpackt oder eine Rollfilm-
kassette für etwa ı2 Aufnahmen. Eine kleine rote Reise-
laterne und das durch eine Lederhülse geschützte Ob-
jektiv sind auch noch im Rucksack unterzubringen. Die
Laterne und ein kleiner Vorrat von Platten (oder Films)
können, um den Rucksack zu entlasten, in einem Schutz-
haus hinterlegt werden.
Für die mit dem Hochgebirge verbundenen Auf-
nahmen von Schnee, Eis und nacktem Gestein empfehlen
sich nur orthochromatische Platten. Normal macht
man solche Aufnahmen vom Stativ mit kleinster Blende
und ohne Gelbscheibe. Die Expositionszeit beträgt dann
bei gutem Licht, je nach der Tages- und Jahreszeit und
Plattensorte etwa !/,—3 Sekunden. Die Verwendung einer
Gelbscheibe ist aber dann angezeigt, wenn (wie in
den tieferen Regionen) Schnee und Luft gleichzeitig mit
leuchtendem Wiesen- und Baumgrün darzustellen sind.
Führt man kein Stativ mit oder sollte eine Zeitaufnahme,
z.B. wegen Wind und Schneetreiben unmöglich sein, so
mache man ohne Abblendung eine Momentaufnahme.
Alle Arten von Schneelandschaften müssen sehr lang-
sam und vorsichtig entwickelt werden, eventuell Stand-
entwicklung (vergl. Kapitel 27).