Full text: Ratgeber für Anfänger im Photographieren und für Fortgeschrittene

Porträtaufnahmen., 
ganzen Bildes gegen das Ge- 
sicht zu konzentriert, alles an- 
dere aber im Tone untergeord- 
net, d.h. dunkler gehalten wird 
(siehe Fig. 58). 
Perspektive. Sehr wichtig 
ist es, daß man mit dem 
Apparat nicht zu nahe ans 
Modell rückt und daß Arme und 
Beine nicht gegen den Apparat 
zu ausgestreckt werden. Das Ob- 
jektiv soll wenigstens 2 m Abstand 
haben, sonst werden die weiter 
zurückliegenden Körperteile zu 
stark verkürzt, d. h. verkleinert, 
während die näher liegenden, z. B. 
Nase, Hände und Beine ins Un- 
natürliche wachsen. Man spricht 
dann fälschlich von einer Verzeichnung, während es 
doch nur eine übertriebene Perspektive ist. 
Aus größerer Entfernung aufgenommene Por- 
träts werden stets besser, weil perspektivisch 
natürlicher. 
Einige besondere Winke. Die Farbe der Kleider ist 
nicht ohne Einfluß auf die Figur. Dunkle Kleidung 
macht schlank (siehe Fig. 60), 
helle macht stark (siehe Fig. 59 
und 6r). Stellung, Haltung 
und Ausdruck sollen unge- 
zwungen sein. Ein Kopfhalter 
ist daher nicht nur über- 
flüssig, sondern meist auch 
schädlich. Man überlasse das 
Modell sich selbst, künstle nicht 
an dessen natürlicher Haltung 
und führe während der Vor- 
bereitung zur Aufnahme ein ab- 
lenkendes Gespräch, das über 
den Zeitpunkt der Exposition 
im Unklaren läßt. Hierdurch 
wird auch ein natürlicher 
lebendiger Gesichtsausdruck 
gewahrt, auf den alles an- 
kommt. Fürchtet man Un- 
J. Bergheim. 
Fig. 62. Porträt im Helldunkel, 
David, Ratgeber. 27., 28. u. 20. Aufl, 
N
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.