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16. Die Atelierkamera.
und vorteilhafter für die Benutzung kleinerer Plattenformate bei großen
Atelierkameras ist ein besonderer Anhang (Ansatz), siehe Abb. 85. In
diesem Falle werden zweckmäßig Doppelkassetten mit umlegbarem Schieber
verwendet, weil durch. vorstehende Schieber die Aufmerksamkeit der aufzu-
nehmenden Person zu sehr auf den Augenblick der Belichtung gelenkt wird.
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Abb. 84.
Große Rollschieberkassette.
Abb. 85.
Anhang für kleinere Kassetten,
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Das Belichten durch Abziehen des Objektivdeckels ist veraltet und
bei Porträtaufnahmen unpraktisch, weil man das Objekt nicht gut im Auge
behalten kann und meist mit sehr kurzen Belichtungszeiten zu rechnen
hat. Man benutzt daher besser einen möglichst geräuschlos gehenden Ver-
schluß für Moment- und Zeitaufnahmen, der entweder in der Blendenebene
des Objektivs oder hinter dem Objektiv angebracht ist und durch Druck
auf einen Gummiball oder Drahtauslöser sich öffnet und beim Aufhören des
Druckes sich von selbst wieder schließt. Auf diese
Weise geht die Belichtung bequem und ganz unauf-
fällig vor sich. Besonders geeignet für Atelierkameras
ist der Verschluß von Grundner, siehe Abb. 86,
der hinter dem Objektivbrett im Innern der Kamera
eingebaut wird. Er besteht aus zwei Faltenklappen, die
geschlossen eine Halbkugel bilden, sich von der Mitte
aus nach beiden Seiten öffnen und beim Nachlassen
des Druckes wieder schließen. Das alles geschieht ganz
geräuschlos und unsichtbar. Dieser Verschluß wird
auf der Innenseite der Vorderwand befestigt, So daß
sich das Objektiv und Objektivbrett ungehindert aus-
wechseln läßt. Der mit ihm verbundene Schlauch oder Drahtauslöser durch-
setzt lichtdicht die Vorderwand und kann außen beliebig lang gehalten
werden. Bei genügender Länge kann man sich ziemlich weit vom Apparat
entfernen, dabei das Objekt im Auge behalten und die Belichtung in jedem
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