A
56
20. Innenräume,
Turm AB in ganzer Höhe abgebildet, vom Boden dagegen nur das Stück 4a
Bleibt das Objektiv in der Mittenstellung, und wird die Kamera um dasselbe
Stück höher gestellt, wie früher das Objektiv, so kommt, wie aus Fig. III er-
sichtlich, vom Turm nur das Stück 46 auf die Platte und vom Boden das
Stück Aa. Es ist damit also nur der kleine Unterschied der Strecke a a‘ und
b‘ 6 gewonnen: Der Bildwinkel bleibt natürlich immer gleich. Wollten wir
durch Höherstellen der Kamera bei der Mittenstellung des Objektivs dasselbe
erreichen wie durch Hochschieben des Objektivs in Fig. II, so müßte die
Kamera, wie aus Fig. IV hervorgeht, um ein ganz bedeutendes Stück höher auf-
gestellt werden, etwa der Höhenmitte des Turmes gegenüber. Ein solcher Stand-
punkt läßt sich aber in der Natur nur selten finden. Man ersieht daraus die
ausgiebige Wirkung eines Verschiebens des Objektivs aus der Mitten-
stellung nach oben oder nach unten. Überdies macht Fig. II und IV beim Ver-
gleich der Bodenstrecke Aa ersichtlich, daß durch das Verschieben des Ob-
jektivs ein größerer Bildwinkel ausgenutzt wird, als durch Höherstellen des
ganzen. Apparates bei unveränderter Objektivstellung.
Durch das Verschieben des Objektivs nach der Höhe steht die Objektiv-
achse nicht mehr der Mattscheibenmitte gegenüber, so daß der Bildwinkel nur
einseitig ausgenutzt wird und eine ziemlich starke Abblendung notwendig er-
scheint. Durch die exzentrische Stellung des Objektivs kann sogar ein er-
heblicher Lichtabfall am Bildrande eintreten. Um diesem Übelstande vorzu-
beugen, wird das Objektivbrett nach dem Verschieben soviel geneigt, daß die
verlängerte Objektivachse etwa auf die Mitte der Mattscheibe trifft. In diesem
Falle ist sehr stark abzublenden.
Wenn das Verschieben des Objektivs nicht ausreicht, um eine Baulich-
keit in gewünschtem Umfang auf die Platte zu bringen, muß notgedrungen die
ganze Kamera geneigt werden. Um in diesem Fall das lästige Konver-
gieren (Stürzen) senkrechter Linien zu vermeiden, ist es unbedingt notwendig,
die Mattscheibe wieder senkrecht zu stellen. Das Bild erfordert dann aber,
zur Erzielung gleichmäßig verteilter Schärfe, gleichfalls ein sehr starkes Ab-
blenden des Objektivs und damit eine bedeutend verlängerte Belichtungszeit.
Zur Aufnahme sind lichthoffreie Platten angezeigt, damit die
vom Himmel sich abhebenden Teile der Architektur und in die Luft ragenden
Gegenstände klar und deutlich wiedergegeben werden. Die Platten sollen
auch orthochromatisch sein, weil auf die richtige Umsetzung der Farben-
tonwerte und auf gleichzeitige Erhaltung der Luftstimmung. Wert gelegt
werden muß. Ein Gelbfilter verstärkt die Wirkung.
Mit lebender Staffage im Bild sei man bei Architekturen sehr spar-
sam und achte wohl, ob die Figuren ungezwungen in der richtigen Größe
und an passender Stelle erscheinen, um den Bildeindruck nicht zu stören.
Sonst ist es besser, auf Staffage zu verzichten.
929. Aufnahme von Innenräumen und Stilleben.
In geschlossenen Räumen sind die Verhältnisse, mit denen der Photograph
zu rechnen hat, ganz anders und meist viel schwieriger als bei allen Aufnahmen
im Freien; er hat mit stets wechselnden Lichtverhältnissen und oft stärksten
Lichtkontrasten zu rechnen, wenn er einen Innenraum darstellen will.
Ep}
Si
W
ii
a)
d
W
al
R
SC.
We
fe
er.
de
vo
Jär
se]
br.
na
seI
lic}
Va