Full text: Photographisches Praktikum

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38. Herstellung von Gelbfiltern. 
kleiner Holzkeile horizontal. Planparallel geschliffene Scheiben sind für Licht- 
filter am geeignetsten; es genügt aber auch, besonders für kleinere Objektiv- 
brennweiten, das billigere gute Spiegelglas, wie es z. B. die Spiegelglas-Aktien- 
Gesellschaft in Freden bei Hannover liefert. 
Um stets eine gleichmäßige Gelatine- 
schicht zu erzielen, rechnet man 7 ccm Lösung 
auf 100 OQuadratzentimeter CGlasfläche. 
Auf eine 9 X 12 cm-Platte kommen also 
ca. 8 ccm. Nach dem Erstarren der Gelatine 
stellt man die Platte an einen ganz staub- 
freien und luftigen Ort zum Trocknen. Zum 
Schutz der getrockneten Farbschicht wird 
eine saubere dünne Spiegelscheibe als 
Deckglas mit der Gelbscheibe verkittet, 
indem man wenige Tropfen leicht erwärmten 
Kanadabalsam (gereinigt wie für Mikroskopie) auf die eine Platte gießt 
und die andere dann vorsichtig auflegt. Luftblasen müssen dabei vermieden 
werden. Den an den Seiten hervorquellenden Überschuß wischt man ab. 
Dann bedeckt man das obere Glas mit einem Blatt Papier, beschwert die 
Scheiben mit einem Gewicht von etwa % kg und läßt sie zum Trocknen der 
Kittschicht einige Tage horizontal liegen. Das Abgleiten der oberen Platte 
läßt sich durch Einstecken von Reißnägeln verhindern. Nach dem Trocknen 
werden die Scheiben an den Rändern mit Papier- oder Kalikostreifen umklebt 
und mit Benzol und Alkohol gereinigt. 
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Man kann auch zwei mit gefärbter Gelatine überzogene Gläser nach 
dem Trocknen miteinander verkitten, dann wird für jedes natürlich nur die 
halbe Farbstoffmenge verwendet. Damit ist der Vorteil verbunden, daß sich 
kleine Unregelmäßigkeiten in der Dichte durch geeignetes Übereinanderlegen. 
der Platten ausgleichen lassen, aber auch der Nachteil, daß in noch höherem 
Maße als bei Einzelscheiben Spannungen des Glases auftreten können. 
In neuerer Zeit bestehen daher die Gelbfilter meist aus einer gelbge- 
färbten Gelatinefolie, die mittels Kanadabalsam zwischen zwei dünnen 
Spiegelglasscheiben verkittet ist. Man vermeidet dadurch Spannungser- 
scheinungen, die die Bildschärfe schädigen können. Die Verwendung von 
Gelatinefolien allein ist wegen ihrer Struktur und Welligkeit nicht ratsam. 
Ein anderer, reingelber und lichtechter Farbstoff, der aber in dichter 
Schicht rotstichig (Orange) erscheint, ist Tartrazın. Er wird mit Vorteil 
an Stelle sehr dichter Schichten von Rapidfiltergelb (bei Kontrastfiltern) 
verwendet, und es genügt dann schon eine sehr geringe Dichte, um eine gleiche 
Wirkung wie mit einem weit stärkeren Rapidfiltergelbtilter zu erzielen. 
Aus folgender Tabelle (nach Dr. v. Hübl) kann die Farbstoffmenge zur 
Selbstherstel ung von Gelbfiltern verschiedener Dichte und deren Wirkungs- 
weise entnommen werden. Man mischt das in der Rubrik „Farbstoffmenge“ 
angegebene Quantum mit soviel 6 prozentiger Gelatinelösung, daß 70 ccm 
Farbstoffgelatine resultieren. Beim Überziehen von Glasplatten rechnet man 
7 ccm auf 100 Quadratzentimeter Plattenfläche. Das Filter wird durch eine 
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