Full text: Photographisches Praktikum

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42. / Fixieren von Negativen. 
beseitigen läßt. Diese chemischen, ineinander fließenden Vorgänge sind 
aber äußerlich nicht erkennbar. 
Bei zu kurz fixierten Negativen, auch wenn sie scheinbar ausfixiert waren, 
bleibt unterschwefligsaures Silber in der Schicht zurück, zersetzt sich im Laufe 
der Zeit durch die Einwirkung der Luft zu Schwefelsilber und verursacht dann 
braune Flecke oder eine allgemeine Gelbfärbung des Negativs. Sehr nachteilig 
äußert sich die Wirkung des zurückgebliebenen Doppelsalzes auch bei einer 
späterhin etwa vorzunehmenden Verstärkung oder Abschwächung des Negativs. 
Nach beendetem Fixieren ist das Negativ lichtbeständi g und 
luftecht. Es muß nun noch gründlich gewässert werden, um die 
Bildschicht von allen Fixiernatronresten und löslichen Silber-Doppelsalzen 
vollständig zu befreien. 
Die Schnelligkeit des Fixierens hängt von der Dicke der Schicht, von 
dem Härtegrade der Gelatine, von der Konzentration des Fixierbades und 
wesentlich von der Temperatur der Lösung ab. Bei frischem Bad 
und normaler Zimmerwärme (18 bis 20° C) kann das Fixieren nach etwa 
% Stunde als beendet angesehen werden. Besser ist es, das Negativ 
noch etwas länger im Fixierbad zu belassen, wodurch es in keiner Weise 
angegriffen wird. Kalte Lösung fixiert bedeutend langsamer und schlechter 
und verursacht leicht Gelbschleier. Man muß dann dem Negativ wenigstens 
% Stunde zum Durchfixieren Zeit lassen. Aus diesem Grunde benutze man 
die Fixierlösung nicht unmittelbar nach dem Ansetzen, weil sie sich beim 
Lösen des Natrons sehr stark abkühlt. Mit Alaun oder Formalin gehärtete 
Gelatineschichten erfordern ebenfalls längeres Fixieren. Mehrstündiges Ver- 
weilen im Fixierbade, z. B. über Nacht ist zu vermeiden, weil schließlich der 
fein verteilte metallische schwarze Silberniederschlag etwas angegriffen wird, 
wodurch das Negativ in der Dichte zurückgeht, dann auch deshalb, weil die 
Gelatineschicht zu stark aufgelockert wird. Sehr warme Bäder fixieren 
äußerst schnell, verursachen aber leicht Gelbschleier und lockern die Schicht 
in gefährlicher Weise. 
Die Säure im Fixierbade hat den Zweck, die Lösung klar und 
wasserhell zu erhalten; sie zerstört nämlich die übertragenen Entwickler- 
reste, schützt so das Bad vor Braunfärbung und hält dadurch auch die Schicht 
der Negative klar. Überdies wird die Gelatineschicht etwas gehärtet und wider- 
standsfähiger gemacht. Dadurch, daß das saure Fixierbad die Wirkung der 
in der Schicht zurückgebliebenen alkalischen Entwicklerreste rasch vernichtet, 
bringt ein mangelhaftes A bspülen der Negative nach dem Entwickeln keine Nach- 
teile mit sich, und während des Fixierens kann gelbes Licht gemacht werden. 
Nicht angesäuerte Fixierbäder zersetzen sich durch übertragene Entwicklerreste 
vorzeitig, werden bald braun und können im Negativ leicht Gelbfärbungen 
oder zweifarbigen Schleier verursachen, die nicht immer entfernbar sind. 
Man lasse das Fixierbad nicht tagelang offen in der Schale stehen. Es 
verdunstet sonst, wird zu stark konzentriert, greift dann leicht die Gelatine- 
schicht an und trocknet schließlich ein, worunter auch die Schalen leiden. 
In einer genügend großen Schale kann man mehrere Negative zum 
Fixieren nebeneinander legen. Für eine größere Zahl von Platten eignen sich
	        
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