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45. Fehlerhafte Negative.
ein kräftiges Negativ diese ausgesprochen zur Geltung bringt. Sowohl
das eine wie das andere kann erwünscht und erstrebenswert sein.
Ein gutes normales Negativ soll der Natur entsprechend in den Ton-
werten und Helligkeitswerten der Farben gut und richtig abgestuft sein,
und in den tiefsten Schatten und an den vom Licht gar nicht getroffenen
Stellen ganz klar erscheinen. Die Kontraste zwischen Licht und Schatten
dürfen nicht übertrieben oder vermindert sein, und das Negativ muß alle
Einzelheiten deutlich erkennen lassen.
Allgemein gilt der’ Satz: Die richtige Belichtun g erkennt man an
der guten Durchzeichnung der Schatten, die richtige Entwicklung an
der Deckung der Lichter und an der harmonischen Tonabstufung.
1. Das Negativ ist zu d ün n , aber klar und. mit Zeichnung in den Schatten,
Ursache und Abhilfe.
Richtig oder etwas reichlich belichtet, aber das Negativ ist zu kurz
entwickelt worden, oder der Entwickler war zu kalt oder zu stark ver-
dünnt. Es muß verstärkt werden. Entwicklung nicht vorzeitig unterbrechen.
Die Temperatur des Entwicklers soll normal nicht weniger als 16% und
nicht viel mehr als etwa 20° C. betragen. Wenn in den Schatten keine Zeich-
nung ist, wurde zu kurz belichtet.
2. Das Negativ ist zu dicht und wenig lichtdurchlässig, zeigt übermäßig
gedeckte Lichter und belegte Schatten, läßt das Bild schwer erkennen und kopiert
zu langsam.
Ursache und Abhilfe.
Die Platte ist richtig oder reichlich belichtet, aber viel zu lange oder
mit einem zu energisch wirkenden Entwickler oder bei zu hoher
Temperatur der Lösung entwickelt worden.
Das Negativ läßt sich durch Abschwächung mit Blutlaugensalz dünner,
klarer und kopierfähiger machen.
3. Das Bild kommt beim Entwickeln sehr vasch, aber grau und flau her-
aus, ist auch in den Schatten belegt und etwas verschleiert.
Ursache und Abhilfe.
Es wurde viel zu lange belichtet oder der Entwickler war zu
warm Oder zu energisch und der Belichtung nicht angepaßt. Oder die Platte
war vorbelichtet.
Bei zweifelhafter Belichtung beginne man die Entwicklung stets mit
öfters gebrauchter, also geschwächter Lösung, die dann nötigenfalls durch
frischen Entwickler ersetzt wird. Die Temperatur des Entwicklers soll 18° C
nur in Ausnahmefällen übersteigen. Verzögern mit Bromkalizusatz. Das
Negativ muß verstärkt oder umkopiert werden.
4. Das Bild erscheint beim Entwickeln langsam, die Lichter nehmen viel
zu starke Deckung an. Das Negativ ist hart und zu kontrastreich.
Ursache und Abhilfe.
Es wurde zu kurz belichtet. Der Entwickler war zu warm oder
hat zu lange eingewirkt, oder er war zu konzentriert oder enthielt zu viel
Alkali oder Bromkali. Wenn das Negativ in den tiefen Schatten glasig und
ganz ohne Zeichnung erscheint, so wurde viel zu kurz belichtet.
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