Full text: Photographisches Praktikum

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45. Fehlerhafte Negative. 
lere Stellen können auch von einer undichten Stelle im Kassettenschieber 
herrühren. 
Man darf den Entwickler erst nach völliger Lösung aller Substanzen 
verwenden; zum Klären filtrieren, durch Watte gießen oder abstehen lassen. 
Hände rein halten. Kassettenschieber gegen das Licht auf Löcher unter- 
suchen. 
Durch Reiben oder Schleifen eines harten Gegenstandes, z. B. des Finger- 
nagels oder durch vorstehende Schrauben des Kassettenschiebers auf der 
Schicht, entstehen beim Entwickeln an den Druckstellen schwarze Linien. Auch 
die früher häufigen, lästigen „Telegraphendrähte‘“ bei Rollfilmaufnahmen 
kommen vom Scheuern des Films beim Filmwechsel. Man hüte die Schicht- 
seite vor Druck und Reibung. Abhilfe im Negativ ist nicht möglich. Eine 
Verbesserung kann nur durch Positivretusche geschehen. Das Positiv muß 
so weit als möglich ausgefleckt werden. 
10. Die Schicht Löst sich an einzelnen Stellen vom Glase ab; sie wird 
7unzelig oder kräuselt an den Rändern, oder es bilden sich Blasen. 
Ursache und Abhilfe. 
Der Entwickler war zu warm, oder enthält zu viel oder zu starkes Alkali. 
Das Fixierbad war infolge Verdunstung zu stark konzentriert. 
Die Temperatur des Entwicklers soll 18° C. möglichst nicht übersteigen. 
Auch das Spül- und Waschwasser und das Fixierbad soll weder wärmer noch 
viel kälter sein, weil durch Wärme oder starke Temperaturunterschiede das 
Ablösen der Gelatineschicht begünstigt wird. Zur Vorsicht greife man mit den. 
warmen Fingern nie die Gelatineschicht an. Wenn die Schicht schon anfäng- 
lich Neigung zum Ablösen und Kräuseln zeigt, muß sie gleich nach dem Ent- 
wickeln und vor dem Fixieren gehärtet (gegerbt) werden. Hierzu verwendet 
man am besten die käufliche Formalinlösun g, 5ofach mit Wasser 
verdünnt, oder 5 prozentige Alaunlösung. Dann gründlich wässern. 
11. Das Negativ sicht von der Glasseite milchi & aus. 
Ursache und Abhilfe. 
Das Negativ ist nicht ausfixiert, weil es zu zeitig aus dem Fixierbade 
genommen wurde, oder weil dieses zu kalt oder schon zu schwach war. 
Man lege das Negativ noch bei Dunkelkammerlicht in die Fixierschale 
zurück. Wenn der Fehler erst bei Tageslicht bemerkt wird, versuche man 
dasselbe; der Erfolg ist dann aber nicht mehr sicher. Man bringe daher 
das Negativ nie vorzeitig an weißes Licht. Abkühlung und übermäßige Aus- 
nutzung des Fixierbades ist zu vermeiden. Die schädlichen Folgen stehen in 
keinem Verhältnis zu dem niedrigen Preis dieses Salzes. 
12. Das Negativ zeigt nach dem Trocknen Sternchen und strahlen- 
förmige Verästelungen. Die Schicht schwitzt oder steht feucht 
aus. Sie zeigt eine vauhe oder körnige Oberfläche. 
Ursache und Abhilfe. . 
Das Fixiernatron ist infolge schlechten Wässerns nicht genügend ent- 
fernt worden und kristallisiert dann beim. Trocknen auf der Schicht aus. 
Das Negativ muß nochmals und gründlich gewässert werden.
	        
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