Full text: ABC der Röntgentechnik

Das Metol (C;H,-OH-NH-CH, H,SO,) ist ein schnell und 
zunächst nur oberflächlich arbeitender Entwickler. Die Negative 
kommen so schnell, daß gute Durchexposition bzw. Überexposition 
vorgetäuscht wird. Das Bild tritt in den Lichtern und in den 
Halbtönen fast gleichzeitig auf. Tiefenwirkung und durchgreifende 
Schwärzung fehlen bzw. lassen lange auf sich warten. Der Bild- 
charakter ist weich und flau. Überbelichtung ist kaum zu korri- 
gieren. Reichliche Unterbelichtung schadet nichts. Reine Metol- 
Entwickler verlangen eine starke Bremse, viel Bromkali. 
Greift Finger erheblich an. 
Reine Hydrochinon- sowie Metolentwickler haben also gute und 
schlechte Eigenschaften. 
Man kombiniert daher Metol-Hydrochinon und vereinigt so die 
Raschheit des Metol mit der Deckkraft des Hydrochinon. 
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Mikroaufnahmen einer Bromsilberschicht und Aufbau der Bildschwärzungen 
Abb. 25. 
Aus den geschilderten Eigenschaften der beiden Substanzen ergibt 
sich als eine der wichtigsten Arbeitsvorschriften für die Dunkel- 
kammer — Ausentwickeln. Bei Kurzentwicklung kommt das 
Hydrochinon nicht zur Wirksamkeit und das Negativ kann auch 
bei noch so reichlicher Belichtung keine Deckung bekommen! 
Abb. 25 zeigt schematisch den Ablauf der Entwicklung in Abhängig- 
keit von der Entwicklungszeit. 
Als Schutzsubstanz dienen in der Entwicklerlösung schweflig- 
saure Salze, besonders das Natriumsulfit. 
Seine Anwesenheit verhütet die Oxydation der sehr empfindlichen 
Reduktoren Metol und Hydrochinon durch den Luftsauerstoff 
bzw. den Sauerstoff des Wassers. Natriumsulfit oxydiert mit dem 
Sauerstoff zu Natriumsulfat. Darüberhinaus hat es auch noch 
Funktionen bei dem Abbau des Halogensilbers. Beweis dafür ist, 
daß die Menge des Natriumsulfit in einem wohlabgewogenen 
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