Full text: ABC der Röntgentechnik

3. Bei Versagen obiger Mittel reibt man den zuvor gut gewässerten 
(2 Stunden) Film mit einem Wattebausch und 10%iger Zitronen- 
säurelösung ab. (Man ätzt die oberste Schicht ab.) Nach der 
Behandlung 10 Minuten in fließendem Wasser wässern. 
14. In wichtigen Fällen kann man zu dem in der Filmindustrie 
üblichen Mittel: oberflächliches Erweichen der Schicht mittels 
eines Lösungsmittels greifen. 
Punktförmige helle und dunkle Flecke in beliebiger Vertei- 
lung auf der Bildfläche entstehen bei zu schneller — unvollstän- 
diger — Auflösung der Entwicklersubstanzen bzw. bei Lösung in 
der falschen Reihenfolge. Die ungelösten Metol- und Hydrochinon- 
kristalle greifen die Schicht an. 
Verhütung: Ansetzen des Entwicklers in der von den Fabriken 
vorgeschriebenen Reihenfolge. Die nachfolgende Substanz darf erst 
hinzugegeben werden, wenn die vorhergehende resilos gelöst ist. 
Abhilfe: Nachträgliche Besserung des Fehlers unmöglich. 
Druckmarken (Druckschleier) entstehen durch Einwirkung von 
Druck jeder Art auf die trockene, noch nicht entwickelte Emulsion. 
Die unbelichtete Schicht ist empfindlicher gegen Druck als die be- 
lichtete. Schwacher Druck wirkt desensibilisierend und gibt helle 
Marken, sehr starker Druck dagegen sensibilisierend und gibt 
dunkle Marken. Am häufigsten entstehen solche Druckspuren auf 
einzeln gepackten Filmen durch Schienen, Gipsverbände, Blei- 
platten usw. Auch Beschriften von Filmen bzw. ihrer Umhüllung 
ist oft Anlaß von Druckschleiern. 
Verhütung ergibt sich sinngemäß. 
Abhilfe: Nachträgliche Beseitigung des Fehlers unmöglich. 
Elektrostatische Entladungen entstehen durch Aufladung 
des Röntgenfilms oder der Verstärkerfolien *, insbesondere beim 
Herausziehen des Films aus dem schwarzen Faltbogen oder aus 
der Kassette, unter Umständen auch beim Reiben des Films mit 
dem trockenen Handballen (Beschreiben !!). Begünstigt werden die 
Aufladungen bzw. Entladungen durch starke Austrocknung des 
Films (warme trockene Lagerung) und durch hastiges Arbeiten. 
Entladungsfiguren sind immer dunkel und treten teils blitz- 
förmig (verästelte schwarze Linien, Bäumchen, strahlige Büschel) 
teils in Form unscharfer dunkler Punkte auf; gelegentlich 
erscheinen sie auch als längere perlschnurartige Punktreihen. 
Beide Arten kommen auch gemeinsam vor, dann aber immer 
auf entgegengesetzten Filmseiten (negative bzw. positive Ent- 
ladungen). Öfters beobachtet man elektrostatische Entladungen 
auch wenn schief in der Kassette liegende Filme durch Auflegen 
der Fingerspitzen auf die Filmfläche zurechtgeschoben werden. 
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