Full text: ABC der Röntgentechnik

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In der Röntgenographie und auch in vielen Gebieten der tech- 
nischen Röntgenkunde ist strenge Homogenität der Strahlung 
nicht erforderlich, vielfach nicht einmal erwünscht. Man arbeitet 
deshalb mit den Strahlengemischen wie sie die Röhre liefert, und 
scheidet durch entsprechende Filterung nur den besonders 
langwelligen, wenig durchdringenden — für die Haut aber be- 
sonders schädlichen — Teil des Frequenzbandes aus. Die Härte- 
messung beschränkt sich für diese Zwecke auf die Bestimmung 
einer mittleren Wellenlänge, die als Durchschnittszahl das Strahlen- 
gemisch charakterisiert. 
Die heute noch gebräuchlichen Methoden sind durch einen senkrechten Strich 
am Rande gekennzeichnet. 
Auf der Absorption* der Röntgenstrahlen in Metallen 
beruhen die folgenden direkt arbeitenden Meßgeräte. 
l. Das Radiochromometer von Benoist. 
Es benutzt den bei Veränderung der Strahlenhärte anderen Ver- 
lauf der Absorption von Aluminium gegenüber Silber zur Defini- 
tion einer Reihe von Transparenzunterschieden, 
Das Instrument besteht aus einem kreisrunden Silberplättchen (von 0,11 mm 
Dicke), um das wendeltreppenförmig angeordnet ein Ring von 12 Aluminium- 
sektoren (von 1—12 mm Dicke) angeordnet ist. Zur Messung brachte man das 
Gerät zwischen Röhre und Leuchtschirm und sucht durch Augenschein oder 
photographisch diejenige Al-Stufe, die die gleiche Durchlässigkeit hat wie das 
Silberplättchen. 
2. Eine Modifikation der Benoist-Skala nach Walter arbeitet 
mit nur 6 Sektoren, deren Dicke nach einer arithmetischen Reihe 
zweiter Ordnung anwächst. 
3. Gleich der Benoist-Skala arbeitet das Kryptoradiometer 
von Wehnelt. 
Es besteht aus einem keilförmigen Aluminiumstreifen, neben dem als Ver- 
gleichsobjekt ein Silberstreifen angebracht ist. Vor beiden befindet sich ein 
kleiner Leuchtschirm mit Spaltblende. Gesucht wird die Stelle gleicher Helligkeit. 
Die bisher beschriebenen Methoden sind unabhängig von der In- 
tensität der Strahlung, jedoch fälschen Beobachtungsfehler und 
die selektive Absorption* des Silbers das Resultat. 
4. Die Härteskala nach Walter bedient sich zur Messung der 
Absorptionsunterschiede des gleichen Metalls in verschiedener 
Schichtdicke. 
In eine Bleiplatte sind. 8 runde Löcher gestanzt und mit Platinblechen hinter- 
legt, deren Dicke nach einer arithmetischen Reihe zweiter Ordnung zunimmt. 
Die Betrachtung erfolgt wieder mit Leuchtschirm. Mit steigender Strahlen- 
härte wird eine steigende Zahl der Platinplättchen sichtbar. Die Zahl der sicht- 
baren Scheibehen bezeichnet die Strahlenhärte. Fehler der Methode ist die 
Abhängigkeit von der Intensität der Strahlung, denn bei genügend kräftiger 
Strahlung leuchten alle Plättchen auf, nicht nur die der durchschnittlichen 
Wellenlänge entsprechenden, 
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