Full text: ABC der Röntgentechnik

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Nachleuchten heißt die Erscheinung, daß das Licht von Durch- 
leuchtungsschirmen * und Verstärkerfolien * mit dem Verschwinden 
der erregenden Röntgenstrahlen nicht sofort erlischt, sondern erst 
nach einer gewissen Zeit ganz abklingt. Unter Umständen wird 
Nachleuchten auch erst durch eine spätere Belichtung ausgelöst, 
während nach der ursprünglichen Belichtung das Bild normal erlosch. 
Leuchten und MNachleuchten eines Schirms sind zwei ver- 
schiedene Vorgänge. Das eigentliche Folienlicht ist Fluoreszenz- 
licht, d. h. Momentanlicht, das mit dem Aufhören der Erregung 
sofort verschwindet, während das Nachleuchten Phosphoreszenz- 
licht ist (Näheres s. unter Lumineszenz *). 
Nachleuchten ist nur bei alten oder in Zersetzung begriffenen 
Durchleuchtungsschirmen und Verstärkerfolien und bei einigen 
Spezialfolien (z. B. Sonderfolie G. der Auer-Ges.) zu beobachten. 
Es kann falls in sehr schneller Aufnahmefolge gearbeitet wird, 
zur Verschleierung der Aufnahme und zu Nachbildern führen; bei 
der Durchleuchtung ist es Ursache von Unschärfe durch Bild- 
überlagerung. 
Moderne Schirme sind praktisch frei von diesem Fehler. Es 
tritt zwar auch ein Nachleuchten auf (vor allem bei Durchleuchtung- 
schirmen). Bei einwandfreier Dunkeladaption* ist es sogar nach 
dem Erlöschen des Momentanlichts mit dem Auge zu erkennen. 
Seine Intensität beträgt aber maximal nur etwa 1% des Fluores- 
zenzlichts und klingt in etwa 5 Sekunden völlig ab. Es kann des- 
halb weder Unschärfeursache bei der Durchleuchtung sein, denn 
selbst im Geltungsbereich des Weber-Fechnerschen Gesetzes * 
kann das Auge nur Helligkeitsunterschiede von mindestens 5% 
erkennen, noch kann es die Aufnahmen schädigen, denn der Film- 
wechsel dauert erfahrungsgemäß mehr als 5 Sekunden. 
Nadelgleichrichter s. unter Gleichrichter * 
Nahauinahme s. unter Kontaktaufnahme *. 
Natriumthiosulfat (Na,5,0;) = Natriumhyposulfit = Natrium- 
subsulfurosum = Fixiernatron*, s. dort. 
Netzebene heißt jede in das Raumgitter eines Kristalls gelegte 
Ebene — sie braucht den Kristall nicht äußerlich zu begrenzen. 
Fallen Röntgenstrahlen auf den Kristall, so bilden die in dieser 
und in jeder zu ihr parallelen Ebene liegenden Atome die Zer- 
streuungspunkte für die Strahlung. Die Beugung der Röntgen- 
strahlen läßt sich als Interferenzreflexion an diesen Netzebenen 
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