Durch den doppelseitigen Guß des Röntgenfilms ist also — bei gleichen
Expositionsdaten! — der objektive Kontrast verdoppelt worden. Der
subjektive Kontrast ist in noch höherem Maße gesteigert.
Nach den vorstehenden Überlegungen sind die Röntgenfilme wie
folgt aufgebaut: Eine Unterlage* von !8/,99—2/,00 mm dickem
Zelluloseazetat * trägt auf beiden Seiten eine Haftschicht * (deren
Aufgabe es ist, eine innige Verbindung der Emulsionen mit der
Unterlage herzustellen). Auf den beiden Haftschichten liegen die
je etwa ?2/,00 mm dicken strahlenempfindlichen Schichten (Emul-
sionen*). Zum Schutz gegen mechanische Beschädigung (Kratzer,
Schrammen usw.) ist auf sie je eine etwa !/,.97 mm starke Schutz-
schicht * aus klarer Gelatine aufgegossen.
Röntgenographie. Die technische Aufgabe der R. ist es, das durch
den zu untersuchenden Körper erzeugte unsichtbare Strahlungs-
relief* in ein reelles, dem Auge wahrnehmbares Schatten- bzw.
Schwärzungsbild zu verwandeln. Je nach der Art des gewünschten
Bildes ist das Ziel auf drei Wegen zu erreichen.
Li. Das unbeständige — eine dauernde Einwirkung der Strah-
lung verlangende — Durchleuchtungsbild beruht auf der
Fähigkeit der Röntgenstrahlen, gewisse Verbindungen schwer-
atomiger Substanzen (z.-B. Kalziumwolframat, Platinbarium-
zyanür, Zinksulfid usw.) zur Fluoreszenz zu erregen.
Das beständige — durch eine einmalig aufgewandte Strahlen-
menge hervorgerufene — Bild entsteht durch die Eigenschaft
der Röntgenstrahlen, photographische Schichten zu schwärzen
(Röntgenfilm- und Röntgenpapieraufnahme).
3. Die Schirmbildphotographie* fixiert das Durchleuchtungs-
bild durch Aufnahme mit der Kleinbildkamera. Sie kommt also
zum beständigen Bild durch Zwischenschaltung eines unbe-
ständigen Bildes.
»
Röntgenpapier, Das.
1. Sein Aufbau. Der Papierkörper trägt eine Barytschicht,
darauf liegt die eigentliche Emulsion. Die „Vorpräparation“
mit Baryt (die bei allen glänzenden Papieren nötig ist) erfüllt nicht
die Aufgabe der Haftschicht * der Röntgenfilme — auf der rauhen
Papierfläche haftet jede Emulsion gut —, ihr Zweck ist vielmehr, der
Schicht eine glatte Unterlage zu geben, denn ein Einsinken
der Emulsion in die Papierporen bedeutet Inhomogenität der
Schicht, die sich als „unreine Weißen‘‘ äußert. Außerdem
bietet das Baryt eine reinweiße Unterschicht, die der Betrach-
tung * des Papiers zugute kommt.
2. Die Eigenschaften der Röntgenpapieremulsionen, ihre Sen-
sibilisierung usw. entsprechen ungefähr denen der Röntgenfilm-
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